Sowieso und Irgendwo

Freitag, April 28, 2006

Going to the Chapel...



Aus besonderem Anlaß beschäftige ich mich schon wieder mit Hochzeiten.

Die allerliebste Betty Hollunder heiratet am Samstag. Und ich kann nicht dabei sein!
Es wird zwar wohl kein Schloß Ort der Trauung sein wie bei Marilyn Mansons Hochzeit, aber ich finde, eine kleine -etwas morbide- Würdigung darf schon sein.
Deswegen, liebe Christina, nur für dich: der Wedding Song.
Viel Glück und alles Liebe.

Dienstag, April 25, 2006

Neues für den Powershopper



Gestern war in München strahlend schönes Wetter und was hatte ich zu tun? Einkaufen gehen. Naja, um ehrlich zu sein hab ich mir erstmal zur Mittagszeit an der Residenzmauer die Sonne ordentlich auf den Pelz brennen lassen. Seitdem gebärdet sich eins meiner Muttermale etwas eigenartig, aber das ist ein anderes Thema...
Jedenfalls war ich angefressen, denn einige meiner guten Freunde waren schneller als ich und hatten die spektakulärste Shopneueröffnung vor mir getestet. Die Rede ist von Muji.
Für den unwissenden, nicht globetrottenden Frager von nebenan könnte man das Konzept von Muji mit dem (zugegebenermaßen ziemlich abgeschmackten) Slogan "Reduced to the Max" beschreiben. Bei Muji gibt es ziemlich alles, was man fürs häusliche Leben so braucht. Mit der Besonderheit, dass es nur 3 Hauptfarben zu geben scheint (schwarz, grau, weiß) und dass die Beschriftungen ausschließlich auf japanisch sind.
Der neue Shop in den Fünf Höfen soll übrigens der größte in Europa sein. Mir ist das alles ziemlich egal, hab ich festgestellt. Ich finde das Muji-Zeug nämlich vor alles eins: unspannend. Sieht man von den typischen In-einer-Laune-Mitnehm-Artikeln ab (bei Muji vor allem das Schreibwarensortiment und die Probepackungen an Körperpflegemitteln; korrespondiert übrigens mit dem Kerzen-Mitnehm-Verhalten bei IKEA), bleibt nicht viel aufregendes übrig.
Die Klamotten sind oft durchaus ansprechend geschnitten und wie jeder weiß, hab ich in dem Bereich absolut nix gegen schwarz.weiß.grau, aber ich hasse diese rauen Ökostoffe. Kleidung darf sich nunmal nicht anfühlen wie Sandpapier. Basta. Selbes Problem bei den Möbeln und den Stofftieren. Das einzige wo ich ins Grübeln gekommen bin war eine graue flauschige Reisenackenrolle und einen Fleecebademantel mit passenden flauschigen Pantoffelchen. Von Entspannung scheinen sie was zu verstehen, diese Japanerchen...


Ach übrigens, für alle die auf Ben und Jerry`s Eiscreme stehen hier ein Tipp: Am heutigen Dienstag ist Free Cone Day in allen Ben und Jerrys Filialen. Die in München betroffene Filiale liegt im Cinema-Kino an der Nymphenburger Straße. Man kann dort also Eis for free abgreifen und um dem Ganzen noch die bizarre Krone aufzusetzen steht ein Fahrradmechaniker bereit, um eure Drahtesel mit denen ihr natürlich umweltschonend angereist seid, kostenlos auf Vordermann zu bringen. Eigenartiger pädagogischer Ansatz, den diese gutmenschige, kalifornische Eiscompany da propagiert, aber wenn ich umsonst Eis kriege, dann kann mich auch grüne Propaganda nicht schrecken :-) Und nicht verschweigen möchte ich natürlich, dass der Erlös dem deutschen Alpenverein gespendet wird...

Freitag, April 21, 2006

Gilmore Girls Next Season


Vorwarnung an alle Liebhaber von Gilmore Girls:
Die nächste Staffel wird kein Spass. Und nein, das ist keine Fotomontage!

Donnerstag, April 20, 2006

Don`t mention the war!



Anläßlich Hitlers Geburtstag: Die grandiose Folge von "Fawlty Towers": The Germans
Niemand ahmt deutschen Stechschritt so treffend nach wie John Cleese. Ich bin mir zwar immer nicht sicher, ob ich bei diesem britischen Englisch wirklich alles verstehe, aber zumindest kommt mein Name darin vor. Wer ihn findet, der ist echt reif für den TOEFL-Test.

Das häßliche Gesicht der Union erhebt ihr Haupt


Vorsicht - dieser Text hat zur Abwechslung mal nix mit Geschmack zu tun. Sondern mit grauer häßlicher, alltäglicher Politik. Pfui Bäh eigentlich.

Fast hatte man als aufrechter Sozialdemokrat ja vergessen, mit wem man da eine Koalition eingegangen war. So lammfromm und gesellschaftspolitisch geläutert stellten sich die deutschen Konservativen dar. An ihrer Spitze: Frauen wie Angela Merkel oder Ursula von der Leyen, der intellektuellen Scharfmacherei eher unverdächtig oder zumindest unglaubwürdig. Der CDU/CSU sollte, so schien es, die gesellschaftliche Lebensrealität der Deutschen schonend beigebracht werden. Von neuem Familienbild war da die Rede, von Homosexuellen und sogar von Vätern, die ihre Kinder auch mal ab und an betreuen sollten. Da hätte man fast ein bisschen griesgrämig werden können als alte immer-schon-engagierte Sozialdemokratin.

Doch im Laufe dieser Woche zeigte die Union mal wieder ihr altes, hässlicheres Gesicht.

Da war beispielsweise die Familienministerin, die ein „Bündnis für Werte“ gründet, aber sich weigert, in dieses andere Organisationen als die zwei christlichen Kirchen einzubinden. Und die auch weiterhin eher die Familien und deren Kirchen für die Erziehung von Kindern verantwortlich sieht, anstatt dies als gesellschaftliche Aufgabe zu begreifen. Und das in einem Moment wo die bundesdeutsche Öffentlichkeit eigentlich langsam kapiert hat, dass Chancengleichheit sich nur mit guter außerhäuslicher Erziehung und Betreuung gewährleisten lässt. Für alle Kinder, egal ob aus sozial schwachen Familien oder aus wohlhabenderen Schichten. Man fragt sich, was als nächstes geplant ist: Zurück zur Konfessionsschule, zum verpflichtenden Religionsunterricht, zu überdimensionalen Kreuzen an den Wänden und Aufklärungsunterricht beim Herrn Pfarrer?

Schlimmer, weil noch bezeichnender, waren die heutigen „Ausrutscher“ von Schäuble. Der hatte zu dem Fall des fast totgeprügelten Schwarzen in Potsdam nichts Besseres zu bemerken, als dass auch blonde und blauäugige Menschen verprügelt würden und das nicht selten auch von Menschen nichtdeutscher Herkunft (!) und der aktuelle Fall doch im Vergleich dazu auch nicht schlimmer sei. Und als sei diese Äußerung noch nicht genug, schob er noch eine gehörige Portion Zweifel hinterher, ob denn wohl ein rassistisches Motiv dahinterstecke. Und selbst wenn, so Schäuble, sei diese Aggression nur ein Ergebnis des langen Eingesperrtseins hinter der Mauer in der DDR. Man schnappt als aufgeklärter Mensch bei solcher Argumentation doch manchmal hörbar nach Luft.


Wenn man die Geschichte führender Unionspolitiker und ihrer Zitate zurückverfolgt, dürfte einen allerdings Nichts mehr schockieren. Die Liste des Verharmlosens bis hin zur Verhetzung ist lang und umfasst grandiose politische Konzepte wie „Patriotismus“ oder „Leitkultur“. War halt nur lange her, seitdem sich das Weltbild zum letzten Mal so deutlich aus dem Sumpf erhoben hat.
Und wir blicken voraus auf eine Woche in der Unionsgranden sich gegenseitig darin ergehen werden, wechselseitig das christliche Weltbild beschwören (diese Ostdeutschen sind ja auch alle Heiden und vielleicht deshalb so böse zu Ausländern), ihre geplanten Kürzungen der Mittel zur Rechtsextremismusbekämpfung zu rechtfertigen, stotternd zu erläutern warum Strafverschärfung ausgerechnet in diesem Bereich rechtsextremer Gewalt nix bringt (natürlich schon gegen Ehrenmorde oder Sexualverbrecher) und so weiter und so fort.

Und die SPD? Gute Frage. Nächste Frage.

Wenn das noch die Partei wäre in die ich mal eingetreten bin, dann würde man angemessen reagieren. Aber vielleicht ergehen sich die Sozialdemokraten doch lieber weiterhin im Zuschauen beim eigenen Untergang. Wie die Kapelle auf der Titanic. Zwar ertrunken, aber bis zum letzten Gluckern durchgehalten.

Übrigens:

Kleine Lichtblicke am heutigen Tag:

Björn watscht stellvertretend für die Jusos Schäuble ab. (Da sag ich doch zur Abwechslung mal "Bravo, Björn!")

Schönbohm, der alte Stahlhelm, verspricht, das Konzept „Leitkultur“ nicht mehr zu verwenden

So, jetzt gehts mir besser. Und ich entschuldige mich für jeglichen verwendeten Pathos, für ungenaue Argumentationen und schlicht nicht unterhaltsame Passagen. Ich gelobe hiermit thematische Besserung für die Zukunft.

Dienstag, April 18, 2006

Niedliche Tierchen


Nachdem Ostern an mir völlig hasenlos vorbeigegangen ist, dachte ich mir, ich kompensiere das ein bißchen. Deswegen die neueste Top 3 Liste, diesmal zum Thema "Musikvideos mit plüschigen Insassen"

Nr. 3 Fat Boy Slim: The Joker
Eigentlich ein ziemlich lätscherter Song, egal ob Original oder Coverversion. Aber der Videoclip macht das wieder wett. Junge Babykatzen tapsen munter als Schauspieler durch die Gegend (und sehen -ich gebs ja zu- dabei nicht gerade glücklich aus). Besonders anrührend: Die Bettlerkatze mit Hut für Spenden.

Nr. 2 Weezer: Island in the Sun
Eine Wiese, ein Baum, eine Band und jede Menge Babytiere. Was will frau mehr von einem Musikvideo? Und Weezer haben sich gar nicht erst auf das "Hund-Katze-Maus-Spiel" eingelassen, nein. Es gibt zwar eine Minikatze im Video, aber die wird begleitet von wesentlich exotischeren Gefährten: Ein Bär, Babylöwen oder ein Schimpanse beispielsweise. Und ich kann nur sagen: Warum gibts nicht mehr Videos mit niedlichen kleinen Schimpansen? Eine Schande...

Nr.1 Elvis: Hound Dog
Wer kennt nicht das Video, in dem Elvis zum Song Hound Dog einen gelangweilten Bassett mit Zylinder ansingt? Grandioser Bühnenauftitt, leider nicht wirklich als Video online.


Außer Konkurrenz: Sportfreunde Stiller: Ich, Roque
Weil Roque Santa Cruz eigentlich auch schon fast ein Plüschtier ist, so niedlich wie der damals aussah :-) Auch wenn er beim definitiv falschen Verein spielt.

Montag, April 17, 2006

Good Night and Good Luck


Blöde Idee. Ganz blöde Idee...
Aber ich hätte gewarnt sein müssen: Ich mag nun mal keine Schwarz-Weiß-Filme. Nie nicht. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich nicht in der Lage bin, Gesichter ohne Farbe auseinanderzuhalten, was unzweifelhaft Filmgenuß schwieriger macht.
Und dann war da auch noch der Hinweis von ausgerechnet Michael Naumann in einer Filmkritik, es handele sich um einen "schrecklich politisch korrekten Film". Und wenn Michael Naumann, seines Zeichens Ex-Kulturstaatssekretär und Zeit-Herausgeber (oder so), also die personifizierte Political Correctness so etwas findet (natürlich im besten Sinne), dann hätte mir schwanen müssen, dass da was faul ist.
Aber nein, ich muss mich ja am Ostersonntag ins Arri-Kino setzen (im Übrigen ein ganz wunderbares, niedliches kleines Kinochen neben der Kunstakademie) und "Good Night and Good Luck" anschauen. Wegen George Clooney und wegen der Oscars, wegen Mc Carthy und wegen den aktuellen US-Zuständen. Und was hatte ich davon? Art House Kino in Reinkultur.

Warum dieser Film nicht als Theaterstück erschienen ist, ist mir ein Rätsel. Es gibt ohnehin nur ein einziges Set: ein vormodernes Fernsehstudio der CBS.
Und weil mir so langweilig war im Kino wie schon lange nicht mehr, hab ich mir die Zeit damit vertrieben, potentielle Zielgruppen zu überlegen:

1. Journalistikstudenten
Für historisch-technisch interessierte Menschen gibt "Good Night and Good Luck" jede Menge her. Wer wußte schon so genau, dass alle Sendungen in den 50er Jahren offenbar live aufgezeichnet werden mussten, d.h. dass auch die Zwischenkommentare live zum Text hinzugesprochen werden mussten? Und dass die Werbung ebenfalls in Echtzeit produziert wurde. Lustig und extrem personalintensiv das Ganze...

2. Das Grundgesetz vergötternde Juristen
Wer sich mit Kommilitonen begeistert stundenlange Debatten über den Wert der Freien Meinungsäußerung als Grundpfeiler der Demokratie liefern kann, der dürfte das Kino mit einem Lächeln auf den Lippen verlassen. Werden einem doch im Minutentakt die Werte der amerikanischen Verfassung, die Bürgerrechte und ähnlich idealistische Konstrukte um die Ohren gehauen. Sehr ernsthaft und sehr langweilig, wenn man mich fragt...

3. Nikotin-Schwerstabhängige
Was wurden sie in letzter Zeit gebeutelt, die Raucher dieser Welt. Gebrandmarkt als Opfer skrupelloser Konzernmachenschaften und schuldig der Vergiftung von armen Passivraucher und Verführung Minderjährige, wurden Raucher zunehmend von der Leinwand verbannt. Zumindest in Hollywood. Ganz anders in "Good Night and Good Luck". Das rauchen sämtliche Protagonisten. Pausenlos. Vor der Kamera, hinter der Kamera; vor, nach und während der Sendung. Sogar der Moderator interviewt Schauspieler mit einer Kippe in der Hand. Das hatten wir selbst im deutschen Fernsehen zum letzten Mal beim "Presseclub" und das ist ziemlich lange her. Das Tabakwerbeverbot lebe hoch.

Donnerstag, April 13, 2006

Zeit, totgeschlagen...

Was eine Eigentümerversammlung mit den Menschen macht:



bzw. was Mensch während einer Eigentümerversammlung macht (außer Pläne für Wohnungsveräußerungen zu schmieden :-))

Mittwoch, April 12, 2006

Ice Age 2



Hätte ich ja nicht gedacht, dass das Wetter im April mitten in München in der Lage ist, meine Filmauswahl zu konterkarieren... Jedenfalls hats geschneit.
Ganz im Gegensatz zu dem zweiten Teil von Ice Age, in dem es um das reale Ende einer Eiszeit geht.
Ich hab ich mich auf jeden Fall trotz Erkältung am Sonntag ins Kino geschleppt, um mich auf dem traumhaften Balkon des Sendlinger Tor Kinos 2 Stunden köstlich zu amüsieren. Und mein Fazit: Nett. Unterhaltsamer Abend. Nicht mehr, nicht weniger.

Warum war ich von dem Film angetan?

1. Die Mammutdame Elli
Eigentlich eine wunderbare Figur. Manni das Mammut findet die vermeintlich letzte Mammutdame der Welt und sieht sich schon am Ziel seiner Arterhaltungspläne. Elli jedoch hält sich hartnäckig für ein Opossum. Was heißt, sie schläft beispielsweise am liebsten mit dem Kopf nach unten hängend an einem Baum und wundert sich über die Tatsache, dass sie wohl etwas zu "groß" geraten ist.

2. Die zwei irren Opossums
Ellis "Brüder" mit denen gemeinsam sie aufgewachsen ist. Als Figuren sind diese zwei quirligen, überdrehten, hyperaktiven Racker höchst unterhaltsam auch wenn dem aufmerksamen Zuschauer nicht entgeht, dass sie etwas sehr nah an den Pinguinen aus Madagascar angelegt sind.

3. Das Eichhörnchen
Wer erinnert sich nicht an das Eichhörnchen mit Eichelfixierung, das bereits im ersten Teil und im Trailer sein Unwesen getrieben hat? Dieses großartige Kerlchen taucht im neuen Teil deutlich öfter auf, wenn auch nicht unbedingt erfolgreicher.

Und warum finde ich den zweiten Teil schlechter als den ersten?

1. Zu wenig Sid
Otto und seine nervöse Fitzelstimme waren und sind die Idealbesetzung für Sid, das nervige Faultier. Der erste Teil von Ice Age lebte dementsprechend von der Interaktion zwischen der "Herde" Faultier, Mammut, Säbelzahntiger. Blöderweise gibts im neuen Film sehr viel mehr Figuren und irgendwie weniger Sid. Schade.

2. Blöde Bösewichte
Ich gestehe: Schon in Disneyfilmen wäre es mir immer lieber gewesen, wenn die Bösewichte nicht mitgespielt hätten. Ich war immer schon ein schreckhaftes, harmonieliebendes Etwas. Gottseidank waren die Säbelzahntiger im ersten Teil immer auch Charakterfiguren mit charmanten Zügen. Blöderweise gibts im zweiten Teil nur noch ominöse Urzeitfische und Krokodile mit glänzenden furchteinflößenden Augen und ohne die Fähigkeit zu sprechen (obwohl ansonsten von der Schildkröte bis zur Amöbe echt alles munter vor sich hin quasselt). Und bedrohliche Geier. Blöd.

3. Überschwemmungen aka Der Ozean
Zweite große Bedrohung der niedlichen Eiszeittierwelt: Die Flut. Was Klimakatastrophenforscher und Kassandras uns nun schon seit den frühen 80er Jahren predigen wird bei Ice Age tragische Wahrheit. Die Apokalypse durch eine gigantische Überschwemmung des Tals mit Meerwasser. Und ich hasse Wasser. Besonders Ozeane. Es ist mir einfach unheimlich, nur an diese kilometerhohen Massen Wasser zu denken, die tief genug sind um Wale so groß wie Hochhäuser zu beherbergen. Und das Wasser in Ice Age ist für einen Zeichentrickfilm echt gut animiert. Unangenehm.

Alle, die mehr wissen wollen. Oder Trailer sehen. Oder Spiele spielen:
Die Homepage zum Film. Und der beste Trailer (leider nur auf Englisch).

Donnerstag, April 06, 2006

Wallpaper mal anders


Nachdem die Parteifunktionärin beneidenswerterweise schon wieder ein Wochenende in Berlin verbringt und bei mir nach Shoppingtipps angefragt hat, habe ich mal wieder meine Bookmarkliste durchforstet, um zu schauen, wie denn dieser super-coole kleine versteckte Laden bloß heißt...Naja, ihr wißt schon.
Jedenfalls stiess ich hierbei auf eine Webseite, die ich wohl bei meinem letztem Berlinausflug gebookmarkt habe und dann komplett vergessen. Völlig zu Unrecht. Denn Superretro füllt eine gefühlte Marktlücke gekonnt aus: Gutaussehende Popart fürs Wohnzimmer.
Die angebotenen Motive gehen nämlich über das Übliche optisch weit hinaus und haben einen wunderbaren Hang zu Mod- und 60ies-Motiven. Von Twiggy bis hin zur jungen Hildegard Knef, alle versammelt und die jeweilige Farbe kann man sich auch noch aussuchen.
Und für die Selbstverliebten unter uns kommts noch besser: Man kann sich selbst in der Kategorie "Du in Pop" in unterschiedlichen Stilen verewigen lassen. Mein persönlicher Favourite ist ja "NeoPopStyle" oder auch "LiechtensteinStyle". Sollte ich jemals heiraten glaube ich, muss ich sowas unbedingt anfertigen lassen. Oder wenn ich mir ein Haustier anschaffe...

Mittwoch, April 05, 2006

Hidden Places




Liste der Orte in München, die ich nie schaffe zu besuchen, obwohl ich immer schonmal hinwollte:


1. Netzer und Overath
Ich schicks vorweg, ich kann die beiden Läden nicht auseinanderhalten. Gemeint ist jedenfalls das Cafe. Und warum? Natürlich wegen der Fischstäbchen auf der Speisekarte. Ist nämlich eine Schande, dass das gute alte Fischstäbchen so gut wie nirgends mehr zu bestellen ist. Ein Drama geradezu. Aus dem selben Umstand heraus plane ich übrigens seit Jahren am Aschermittwoch in der Südstadt beim alljährlichen Fischstäbchengelage aufzuschlagen...und schaffe es dann nie.

2. Swing a Ling-Montag im Cord
Nicht erst seitdem Tanzschulsendungen im Fernsehen wieder groß Konjunktur haben, schlägt mein Herz für den Gesellschaftstanz. Meine Theorie ist, dass diese quasi abartige Vorliebe ihren Ursprung irgendwo in meiner ländlichen Herkunft gepaart mit der Erfahrung exzessiver Familienfeste und meiner Faschingsprinzessinnenvergangenheit liegen muss. Seis drum. Jedenfalls war der erste Tanz den ich als Knirps lernte Boogie Woogie. Eigentlich coolnessfaktortechnisch indiskutabel. Nicht jedoch, wenn man sich auf die politisch hochkorrekte 20er Jahre Vorläuferversion zurückzieht und einfach Swing tanzt.
Sieht wunderbar aus, die Klamotten sind exorbitant stylish und wenn man Montags ins Cord geht, bekommt man -neben grandiosem Sonnenstrassenbaustellenpanorama- vor dem Swingabend noch gratis einen Tanzkurs dazu. Tja, die Betonung liegt leider bisher auf wenn...

3. Kilombo
Es gibt Läden, die würden sich problemlos zum Stammlokal meinereiner mausern, wenn sie nicht so dermaßen am Arsch der Welt liegen würden. Das Kilombo an der Zonengrenze Haidhausen/Giesing gehört leider dazu. U-Bahn? Fehlanzeige. Dafür Tramanbindung an eine ganz blöde Linie, wenn man in Schwabing lebt. Spätestens als ich feststellte, dass im Kilombo gerne mal Tiki-Abende stattfinden, kam ich dann doch ins Grübeln. Aber an diesem Winterabend wars dann doch recht frisch und es endete mal wieder im Baader. Aber wer weiß, vielleicht schaffe ichs ja mal im Sommer bis zum Ostfriedhof, in diese ruhige Seitenstrasse mit der Kneipe mit dem alten 50ies Mobiliar?

Darüberhinaus:
  • Valentin Musäum (hat immer zu, wenn ich dort ankomme)
  • Gebrauchtwarenhaus am Pasinger Marienplatz (hat immer zu, wenn ich dort ankomme)
  • Autowaschanlage Mr. Wash an der Landsbergerstraße (ich weiß noch nicht mal wie man eine schlichte Waschanlage an der Tanke benutzt, wie soll ich mich da in diesem Monstrum zurechtfinden?)
  • Nachtöffnung des Botanischen Gartens (erfahre ich immer hinterher aus der Zeitung)
  • Weltberühmte Videothek Filmpassage am Isartor (ich hab keine Ahnung warum ich es nicht schaffe, da Mitglied zu werden)
  • Kocherlball am Chinesischen Turm (niemand teilt meine Liebe zu Brauchtumspflege zu kranker Uhrzeit)

Dienstag, April 04, 2006

Wieder da!!!



Begeisterung: Ich habe es nach knapp einer Woche geschafft, mein defektes DSL Modem durch ein Neues zu ersetzen.

Trotz mitleidiger Blicke der Verkäufer. Trotz der Hinweise, ich solle es doch auf der Suche nach einem schlichtem Modem (nicht Router!) mal in "der Schillerstrasse" versuchen. Trotz meiner Bedenken, was das denn bitte bedeuten solle. Trotz meiner Feststellung, dass dort halt die Experten-Computer-Zubehör-Läden sitzen. Trotz meiner Entscheidung, dass mir das Vertrauen fehlt, um dort in die Zukunft meines Computers zu investieren. Trotz meiner kurzweiligen Verzweiflung...
Aus der Patsche geholfen hat mir netterweise Bernhard, der Sohn der Pächterin unserer Dorftankstelle in meinem Heimatkaff im Rottal. Telefonisch und Prompt. Mit Rat, Tat und einer problemlosen Modembestellung- und lieferung. Er lebe hoch!
Eins steht allerdings fest: Ich brauche unbedingt auch einen "Computerfreund" in München. Jemand, dem man zitternd zusehen kann, während er den spinnenden Rechner wieder zum Laufen kriegt. Und bei dem man sich dann mit Süßigkeiten entschuldigt. Dafür, dass man ständig ängstliche Laute ausgestoßen hat und sich die Augen zugehalten hat, an den Nägeln geknabbert und mit Fragen wie "Willst du das jetzt wirklich tun?" genervt hat. Leider rar gesäht, solche Goldstücke, seufz.