Sowieso und Irgendwo

Donnerstag, September 28, 2006

Wiesnernährung




Es gibt eine Sache, die mir bei meinen exzessiven beruflichen Wiesnaufenthalten wirklich Sorgen macht. Nein, nicht die aufdringlichen Betrunkenen, die Bierzeltschlägereien oder der nächtliche Heimweg durch dunkle Gassen. Was mir Sorgen macht ist meine Ernährung.
Warum? Hier beispielsweise mein Speiseplan von gestern:

Frühstück: Salzstangen und 1/2 Liter Cola vor dem heimischen PC
Mittag: 1/2 Chicken Teriaky Sandwich bei Subway plus 1/2 Liter Cola im Büro
Nachmittag: 1 Hoibe Zitronenlimo in der Entenbraterei beim Interview
Abends: 1 Schokoerdbeere mit Gesicht (s.o.) an einem der Süßigkeitenstände vorm Riesenrad
1 Kartoffelknödel mit Soße bei der Knödelei
Eine 0,33 Liter Cola im Cafe Mohrenkopf
Nachts: Salzstangen und Cola vorm heimischen Bildschirm

Und so ähnlich geht das schon seit Tagen...

Sonntag, September 24, 2006

Wiesn-Lieblingsplatz



Bin ja nun schon einige Tag auf dem größten Volksfest der Welt unterwegs und langsam bekomme ich sowas wie Orientierung.
Heute habe ich einen neuen Lieblingsplatz entdeckt: Den Irrgarten neben dem Tobogan.

Für den wahren Genuß muss man wissen, wo man sich am besten plaziert. Denn der naheliegenste Gedanke -da gibts Besoffene, die im Labyrinth gegen Glasscheiben donnern, das ist bestimmt total lustig- ist nicht zutreffend. Wirklich lustig ist nämlich der Irrgarten-Part VOR dem Spiegelkabinett.
Einen kleinen Hindernisparcours müssen die Probanden hier möglichst unbeschadet überstehen. Beispielsweise sich schadlos und ohne doof auszusehen über diverse Laufbänder, Trittfallen, Rollen, Drehbühnen und wackelnde Brücken zu manövrieren. Und weil die Tricks recht ausgeklügelt aufeinander folgen, hat kaum einer eine Chance.
Doch was ist der Grund für den Menschenauflauf vor dem Fahrgeschäft? Nun, die Gaffer warten eigentlich nur auf Frauen im Dirndl. Denn es gibt da auch noch ein paar fiese kleine Luftdüsen. Und die sind so angebracht, dass während die Damen noch damit beschäftigt sind ihre Röcke mit beiden Händen an der Vorderseite am Hochfliegen zu hindern, der Luftstoß gezielt auf der Rückseite angreift. Die Dirndlträgerinnen haben aber keine Hände mehr frei und schwupps: sieht man ein paar Höschen blitzen.
Funktioniert immer wieder und macht Riesenspaß. Und man bekommt einen Überblick, was frau so unterm Dirndl trägt.

Donnerstag, September 21, 2006

Idealer Job

Hab heute eine Stellenanzeige entdeckt, die wie für mich gemacht ist, beim Europa-Park Rust:

Stellenangebot - Charakterdarsteller - Maskottchen

Für die Unterhaltung unserer Gäste in unserem Park suchen wir nochCharakterdarsteller - Maskottchen
Da Sie bei Ihrer Arbeit die Verkleidung unseres Markenzeichens, der Euromaus tragen, sollten Sie zwischen 1,53 m und 1,63 m groß sein und Idealerweise Kleidergöße 34-36 (max. Kleidergröße 38) besitzen.
Wenn Sie an dieser vielseitigen Aufgabe in unserem engagierten Animations-Team Interesse haben, dann schicken Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Lichtbild) an folgende Adresse:Europa-ParkSekretariat Show & Event...

Nur das mit der Kleidergröße könnte ein Problem weerden...:-)

Mittwoch, September 20, 2006

Vielsagend

Großartige Bildunterschrift.
Ich schlage ein ähnliches Vorgehen vor bei folgenden Motiven:
Christian Ude (links) mit dem Löwenmaskottchen
Adelheid (links) mit ihrem Hund

Montag, September 18, 2006

Wiesn Impressionen

Erste Hilfe-Automat auf Wiesn Art. Gesehen am Esperantoplatz.
Besonders kurios: Fiebertest und Schwangerschaftstest.
Auch super: Die Aufschrift rechts unten: "Fehlt ein wichtiger Artikel im Sortiment? Wünsch dir was unter www.med-o-mat.com!"
Na dann. Mein Wunsch nach 2 Tagen Wiesn Irrsinn wären übrigens Ohropax. Hält einem nämlich Wiesnhits und selbsternannte Baggerer gleichermaßen vom Leib.

Ich muss ein Buch schreiben...




Nachdem ich mich zur Wiesn-Reporterin gemausert habe, wird die Zeit fürs Bloggen knapp. Lustige Eindrücke gibts aber trotzdem. Zum Beispiel die Eindeutschung der San Francisco Coffee Company...

Freitag, September 15, 2006

Fred Perry Mania

Ich hatte ja bereits erzählt, dass ich bei meinem Besuch des Fred Perry Flagship Stores in Berlin die frohe Kunde einer baldigen Eröffnung der Münchner Filiale verkündet bekam. Ich hab gewartet und gewartet, aber nichts passierte.
Aber vielleicht hat ja der Verkäufer in Berlin einfach nur München mit Ingolstadt verwechselt. Kann ja mal passieren, schließlich werden in beiden Städten Autos gebaut die den Geldbeutel des Normalberliners eindeutig überfordert.

Anyway, jedenfalls hat in Ingolstadt ein Filiale meines bevorzugten Lorbeerkranzdealers eröffnet. Und was noch viiieeel besser ist: Es ist auch noch der erste Fred Perry Outlet Store!
Which means, dass die unglaublich teuren Klamotten plötzlich nur noch teuer sind...

Jedenfalls haben Mann und ich natürlich gleich einen kleinen Familienausflug entlang der A9 ins Ingolstadt Village unternommen, um das Angebot unter die Lupe zu nehmen. Hier das Ergebnis der Stiftung Perry-Test:

Andrang:
Wir waren Freitag nachmittag da. Und ziemlich die einzigen. Parkplätze soweit das Auge reicht, gelangweilte Verkäufer, die sich mit Begeisterung auf die Handvoll Kunden stürzen und keine Schlange bei der San Francisco Coffee Company. Scheint nicht so einzuschlagen die Idee des Outlet Centers in Deutschland.

Angebot:
Der Fred Perry Laden ist ziemlich groß, luftig und übersichtlich strukturiert. Links die Herren, rechts die Damen und in der Mitte die Specials. Und ich muss sagen, ich war beeindruckt. Nicht das Übliche: Ein paar Polos und zwei-drei Jacken. Sondern die fast vollständige Kollektion. Wobei die Mädchensachen einfach wesentlich cooler sind als die für Jungs und auch von der Menge her überlegen. Wenn ich da nur an diesen wunderbaren schlank geschnittenen Karomantel denke, seufz...

Preise:
Immer wichtig bei Outlets. Wir profitierten von der Sonderaktion: Kaufe 2 beliebige Polos für zusammen 60 Euro. Wer mit der normalen Preisgestaltung bei Fred Perry vertraut ist, wird wissen warum ich das recht überzeugend fand. Der Rest des Zeugs ist billiger als im Laden, aber nicht wahnsinnig viel. Ich hab übrigens fett zugeschlagen: 4 Schweißbänder zu je 50 Cent. Siehe Bilder. Konnte nicht widerstehen.

Wermutstropfen:
Ich habe mich verliebt. In ein Paar pepita-gemusterte Ballerinas mit wunderbar seitlich eingesticktem Lorbeerkranz. Ganz vorsichtig hab ich sie in die Hand genommen, von allen Seiten begutachtet und meinem Geiz erklärt, dass ich gewillt war sofort 45 Euro (statt 69 Euro) auszugeben. Ich sah uns beide schon auf dem nächsten Allnighter tanzen, mich und mein neues Paar Schuhe.
Und dann kam er. Dieser Verkäufer. Und sagte den Satz, der mir den Tag versaute: "Die werden ausschließlich in Größe 37 hergestellt." Ich starrte ihn ungläubig an. Wollte dieser Mann mich verarschen? Aber er führte weiter aus, dass es bestimmte Modelle gäbe, die nur in einer Größe hergestellt würden, bei Frauen eben 37 und bei Männern 42 und meine große Liebe gehörte leider dazu. Mir war schlagartig klar: Das ist eine Weltverschwörung der Inhaber von kleinen Schuhgrößen gegen den normalfüßigen Rest der Welt. Diese Briten wollen mich dazu bringen, mir wie bei Cinderella meine Zehen abzuschneiden.

Und ich würde ja gerne sagen: Nicht mit mir! Aber ich muss zugeben: Darüber nachgedacht hab ich schon...





Don`t mess with statistics


Und weil ich grad so schön in meiner Nostalgie-"Ach-wie-schön-wars-in-Amiland-letztes-Jahr"-Welle schwelge, hier noch ein Bonbon.

Gefunden in einem Chicagoer Stadtmagazin.

Der Autor beschäftigt sich quasi mit dem Henne oder Ei Problem. Denn eigentlich erklärt sich die Fettleibigkeit in einem Land in dem selbst für kleine Strecken der 25 Liter-Fresser aus der Garage geholt wird ganz von selbst:

Da gibt es halt von Natur aus 2 Sorten Mensch, nämlich den geborenen Couchpotatoe und den Fitnessfreak. Und weil Sesselpupser so gerne mit anderen Sesselpupsern und deren Riesenkarossen in einer Suburbia-Infrastruktur leben, rotten sich Bewegungsunfreundliche in Vorstädten zusammen.
Und in den Städten wohnen dann diese Gesundheitsapostel, die nichts besseres zu tun haben als ihre Zeit mit zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren zu verschwenden. Und womöglich noch Hillary zur Präsidentin wählen. Pfui deibel. Die wohnen in den verkommenen Großstädten und kaufen bei Whole Foods völlig überteuerten Ökofraß.

Merke: Übergewicht hat nicht mit bewegungsunfreundlicher Umgebung zu tun, sondern ist eben eine Geschmacksfrage. Manche bewegen sich eben gerne, manche nicht. Genau wie Bildung übrigens: Manche haben eben Freude am Lernen und manche bevorzugen Trash-Tv, Chips und Ehefrau-verprügeln als Freizeitgestaltung :-)

Übrigens: Ich hätte mich gerne zu Fuß bewegt in Suburbia. Bei meinem ersten Versuch fühlte ich mich etwas einsam auf dem Weg zu Walgreens, außer mir huschte nur mal kurz ein Eichhörnchen über die Straße. Auf dem Rückweg, mit einer prall gefüllten Tüte vom Drugstore, wandelte sich das Gefühl dann in Unbehagen. Auf den Gesichtern der vorbeifahrenden Autofahrer stand nämlich deutlich geschrieben: "Die sieht doch gar nicht obdachlos aus...Where, the hell, ist ihr Auto? Drogensucht? Verschuldung?
Ein Totalschaden?" Die restliche Zeit benutzte ich meinen kleinen roten Mietflitzer selbst um die 500 Meter zwischen zwei Supermarkttüren zu überbrücken. Weil: When in Rome, do as the Romans do. Und CD hören kann man im Auto auch besser...

Der Heiland ist nah...

In Graceland gibt`s nur einen Gott. Da kann der Papst einpacken!

Dienstag, September 12, 2006

By the way...

...wieso fällt eigentlich niemandem außer mir auf, dass der neue Papst den "bösen Blick" hat?
Da kriegen ja kleine Kinder Angst. Und Evangelen wie meinereiner sowieso...

Montag, September 11, 2006

Wiesn Typologien

Die SZ gibt in letzter Zeit immer mehr lustigste Tests heraus. So mußte man beim Bist-du-ein-wahrer-Bayer-Test zum Beispiel fränkisches Insider-Wissen von sich geben. Fies. eigentlich.

Der momentane Renner ist ein Test bei dem man herausfinden kann welcher Wiesn Typ man ist. Hab ich natürlich gleich gemacht. Und was kam raus?

Ich bin Der alteingesessene Münchner

Wenn überhaupt, gehen Sie nur noch vormittags auf die Wiesn, weil ihnen anonsten die Musi zu laut, die Weiber zu spinnert und die Manner zu verruckt sand. Wenn Sie doch einmal von einem Ihrer Enkel gegen später noch hingeschleppt werden, schauen Sie sich das Treiben dann aber doch ganz belustigt an. Und erinnern sich an damals, mit der Trine, in der Krinoline...

Trifft ziemlich zu diese Charakterisierung. Bis auf das mit den Enkeln. Und während ich noch stolz über mein Ergebnis vor mich hinsinnierte, stutzte ich über die Gesamtauswertung. Denn ich war nicht allein: 68% aller Befragten waren alteingesessene Münchner. Daran reihten sich noch 8% die Australierin, 8% der Italiener, 7% das Nordlicht und 9% der Münchner Wiesn-Fan. Das wars dann mit meiner Individualisierung...

Man fragt sich nur, wer denn dann bitte auf der Wiesn das ganze Graffe wie leuchtende rosa Hasenohren kauft, die Bierzelte bis 11.00 Uhr nachts gröhlend verstopft, mir ständig auf italienisch hinterher pfeifft oder in Wohnwagen das komplette Bahnhofsviertel verstopft. Rätsel über Rätsel...

Mittwoch, September 06, 2006

Klein aber oho




Vor kurzem saßen Mann und ich in der U3 Richtung Olympiastadion einem alten Mann gegenüber. Der Mann war etwas zerknautscht und starrte unablässig aus dem Fenster auf die dahinrauschende Wand. So weit, so uninteressant.

Jedoch blickte ein kleines, liebenswürdiges Detail putzmunter in unsere Richtung: Der alte Mann trug seinen Langhaardackel im Arm. Der kleine Kerl hatte sich auf dem Unterarm des Mannes schlafen gelegt. Fest in Herrchens Lodenjacke gekuschelt blinzelte der Mini-Dackel neugierig in unsere Richtung.

Unweigerlich und fast gleichzeitig begannen Mann und ich dezent übers ganze Gesicht zu grinsen. Ganz einfach weil der Mini-Dackel so bezaubernd niedlich war.

Was mich zum nächsten Gedankengang bringt: Wo sind eigentlich die ganzen Dackel hin? Kein Gedanke an Münchens Strassen ohne den obligatorischen Waldi, keine Bierbank ohne den Rauhhaardackel mit Wassernapf am Fuß des biertrinkenden Herrchens...
Überall in der Weltstadt mit Herz nur Modehunde wie magersüchtige Chihuahuas, prätentiöse West Highland Terrier, potthäßliche Möpse oder klapprige Windhunde.

Liegt es etwa an der Anfälligkeit von Dackeln für Rückenprobleme? Die sogenannte Dackellähmung kann das Alter des kurzbeinigen Hundes zur Qual machen, Herrchen müssen ihre Lieblinge jede Treppe hochtragen und wer jemals einen Waldi im Hunderollstuhl gesehen hat, bekommt unweigerlich Mitleid.

Oder ist es die charakterliche Eigenheit des gemeinen saufarbenen Rauhaardackels? Schmeichelhaft ausgedrückt könnte man sagen, Dackel haben ihren eigenen Kopf. Im Klartext: Der Besitzer kann das klassische Herrchen-Hund-Verhältnis vergessen, wenn nicht sogar diametral entgegengesetzt verstehen. Dackel tun grundsätzlich nur, was ihnen paßt. Und was nicht paßt wird mit einem Blick aus bettelnden tiefbraunen Augen ganz schnell passend gemacht. Das hat der klassische Hundebesitzer nicht gerne, wenn er nichts mehr zu sagen hat.

Aber es gibt Silberstreifen am Horizont. So scheint es in New York sowas wie einen Teckel-Boom zu geben. Dackel heißen in den USA auch Wiener (ja, wie die Würstchen), was T-Shirt-Herstellern die Möglichkeit zu allerhand zweideutigen Wortspielchen gibt. "I want to show you my wiener" mit der langgestreckten Silouette eines Dackels darunter ist etwa noch der harmloseste Scherz. Auf jeden Fall sieht man in den New Yorker Dog Walks immer mehr kleine Langhaar- und Kurzhaardackel an den Leinen tapsen. Und in der Village Voice bekam der kurzbeinige Hund gar eine ganzseitige Kolumne gewidmet. Ein neurotischer kleiner Hund paßt aber auch allzu perfekt zu den neurotischen Einwohnern der Stadt aller Städte...

Und vielleicht erleben sie ja auch in München ein Revival, die liebenswerten kleinen Grantler-Hunde mit ihren etwas weniger liebenswürdigen großen Herrchen. Am liebsten natürlich in Rauhhaar. Und saufarben. Ganz wie es Tradition ist im grantelnden Altbayern.

Dienstag, September 05, 2006

Hip Hip Hooray!!!

Es ist an der Zeit ein dickes fettes Lob auszusprechen. Und ein dickes fettes Daumen-Runter.

Beginnen wir mit letzterem: Es ist recht dumm, Geld -sagen wir 50 Euro- abzuheben und 10 Minuten später im Geschäft festzustellen, dass man zwar die EC-Karte wieder mitgenommen hat, aber das Geld im Geldautomaten steckengelassen hat. Blöd auch, wenn das Ganze in einer Filiale ohne Publikumsverkehr stattfindet, zudem nach Ladenschluß.

Es ist noch dümmer, wenn man am Tag darauf bei der Sparkasse Regensburg anruft und einem der zuständige Sachbearbeiter sagt, das Geld sei wohl von jemand anderem mitgenommen worden und man könne schon Anzeige gegen Unbekannt stellen. Aber "des sog i eana glei: des kennans vergessn!". Danke auch, Herr Urbayer.

Soweit, so ärgerlich. Aber es wird noch unglaublicher. Eine Woche später erzähle ich im Restaurant am Gärtnerplatz Freunden die Geschichte und ernte erwartungsgemäß Mitleid und Verständnis. Weil das kann ja jedem passieren.
Genau, denke ich mir und greife in einer dunklen Ahnung in meinen Geldbeutel. Wo, zum Teufel, sind eigentlich die gerade in der Stadtsparkasse abgehobenen 100 Euro? Ihr ahnt die Antwort: Unauffindbar. Selbes Spiel, doppelter Betrag: Menschenleere Filiale, ebenso leeres Hirn, leeres Portmonaie. Soviel Schlamperei schockierte mich dann doch nachhaltig. Meine Hirnfunktionen machen mir seitdem Sorgen.

Anyway: Letzte Woche entdeckte ich -völlig unerwartet- die abgehobenen 50 Euro rückgebucht auf meinem Konto. Hat sich der Herr Bankbeamte Urbayer wohl irgendwie vertan...
Und heute ein wunderbar erfreuliches Telefonat mit einer hochdeutsch sprechenden Angestellten der Stadtsparkasse München: "Ich sehe hier gerade, Ihr Geld wurde vom Automaten wieder eingezogen. Wir werden es umgehend auf Ihr Konto rücküberweisen."

Deshalb ein Hoch auf alle Sparkassen! Juchu!
Und eine Nobelpreis-Nominierung für den Erfinder des wiedereinziehenden Geldautomaten...

Hall of Fame des Leidens

Nach 4 krank im Bett verbrachten Tagen fühle ich mich hiermit in der Lage meine Rangliste der unangenehmsten alltäglichen Krankheiten aufzustellen:

3. Fieber
Von außen betrachtet eigentlich eine logische Sache: Körper befallen von Krankmachern? Krankmacher empfindlich gegen Hitze? Dann drehen wir doch einfach die Temperatur ein bißchen hoch, setzen uns in einen Liegestuhl und warten bis die Bösewichte das Zeitliche gesegnet haben...
Allerdings sind nicht nur Bakterien und Viren keine großen Fans von Körpertemperaturen über 37 Grad sondern auch menschliche Gehirnzellen reagieren unerfreut. Im minder schlimmen Fall wälzt man sich einfach nur schlaflos im Bett und weiß nicht recht ob man schwitzt oder friert. Im blödesten Fall sitzt man stundenlang zusammengekauert im Bad auf dem Boden und empfindet jedes Geräusch als Erdbeben Stärke 6. Halluzinationen sind was Feines. Deswegen bevorzuge ich auch ein Leben ohne Drogen.

2. Schnupfen
Ganze Industrien von Tempotaschenherstellern kümmern sich um Schnupfennasen. Tempos mit Balsam, Menthol oder wahlweise Comicfiguren sollen helfen, die Krankheit gut zu überstehen.
Und doch hilft, wenn es einen richtig erwischt hat, einfach nichts. Am Anfang schnieft man nur leise vor sich hin und spürt leises Kopfweh grollen. Dann beginnt die Nase zu laufen und der betroffene Mensch beginnt, Taschentücher zu benutzen. Soweit, so gut. Der Horror beginnt, wenn sich der untere Nasenrand und später dann auch gerne mal die Oberlippe blutig rot verfärben und in den Status des Wundbrandes eintreten. Dann bleibt nur die Wahl: Schmerzen oder Nasenloch verstopfen. Und an Schlaf ist nicht mehr zu denken.


1. Kotzen
Es gibt Frauen, die betreiben Kotzen ja quasi als Hobby. Das Phänomen Bulimie hat unzählige Anhängerinnen, die fürs komplett Hungern zu weicheiig sind, aber doch nicht so dick wie unsereiner Durchschnittsfrau werden wollen. Die Lösung: Finger in den Hals.
Und es gibt Momente im Kranksein, da schwant einem bereits Böses: Man liegt etwa am späten Donnerstagabend mit Kopfschmerz und Schnupfen im Bett, hat gerade eine Aspirin eingeworfen und wartet auf den wohlverdienten Gesundheitsschlaf. Doch stattdessen: Grummeln im Bauch. Umgedrehter Magen. Hitzewallungen. Erst leicht, dann stärker, dann unübersehbar.
Und man endet auf allen Vieren vor der Kloschüssel und hofft, es würde nachher besser werden. Details erspare ich. Nur soviel: Würgen, Galle, Schweißausbrüche, Magenkrämpfe, Hitzewallungen, Tränende Augen und Atemnot sind nicht vergnügungssteuerpflichtig. Vor allem nicht alle 30 Minuten, die ganze Nacht hindurch. Hinterher sah ich aus wie eine verquollene Version von Elvis in den späten Jahren. Und fühlte mich wie Elvis NACH dem letzten Bananen-Erdnußbutter-Sandwich.
Nach drei Tagen ohne Essen war übrigens alles wieder vorbei. Aber den Platz 1 auf der Liste der Widerlichkeiten hat dieses Symptom trotzdem erstmal sicher. Bis zur nächsten Krankheit.

Montag, September 04, 2006

Dumm gelaufen


Mit was für wilden Tieren hat er es im australischen Busch nicht schon aufgenommen? Steve Irwin, genannt Crocodile Hunter und ausgestattet mit einer eigenen TV-Show zu sehen auf RTL2, nannte einen Zoo sein eigen und fütterte dort gerne mal meterlange Krokodilchen mit Hühnchen während er auf dem anderen Arm seinen 2-Monate alten Sohn hielt. Da wäre Eva Hermann aber gar nicht erfreut gewesen, ist Kinder füttern doch Frauensache :-)

In seiner Fernsehshow hetzte er gerne in Bush-Ranger/Pfadfinderuniform giftigen, aggressiven oder sonstwie unfreundlichen Tieren durch den Busch hinterher. Hatte er das verdutzte Tierchen dann zu fassen gekriegt, folgte eigentlich immer das gleiche Ritual. Irwin packt das Tier am Schwanz, hält es mit irrem Blick Richtung Kamera und verkündet wie schnell das Vieh einen Menschen normalerweise töten kann. Schlangen, Krokodile, Echsen oder Raubtiere teilen bereits das Schicksal.

Doch heute hat die Tierwelt zurückgeschlagen. Ein Stachelrochen hat den selbsternannten Dr. Dollittle für Wahnsinnige mit einem gezielten Stich ins Herz umgebracht. Und das muss Steve Irwin erstmal einer nachmachen: Herrscher über Flora und Fauna sein, aber von einem Fisch dahingerafft werden. Peinlich.