Ich hatte ja bereits erzählt, dass ich bei meinem Besuch des Fred Perry Flagship Stores in Berlin die frohe Kunde einer baldigen Eröffnung der Münchner Filiale verkündet bekam. Ich hab gewartet und gewartet, aber nichts passierte.
Aber vielleicht hat ja der Verkäufer in Berlin einfach nur München mit Ingolstadt verwechselt. Kann ja mal passieren, schließlich werden in beiden Städten Autos gebaut die den Geldbeutel des Normalberliners eindeutig überfordert.
Anyway, jedenfalls hat in Ingolstadt ein Filiale meines bevorzugten Lorbeerkranzdealers eröffnet. Und was noch viiieeel besser ist: Es ist auch noch der erste Fred Perry Outlet Store!
Which means, dass die unglaublich teuren Klamotten plötzlich nur noch teuer sind...
Jedenfalls haben Mann und ich natürlich gleich einen kleinen Familienausflug entlang der A9 ins Ingolstadt Village unternommen, um das Angebot unter die Lupe zu nehmen. Hier das Ergebnis der Stiftung Perry-Test:
Andrang:Wir waren Freitag nachmittag da. Und ziemlich die einzigen. Parkplätze soweit das Auge reicht, gelangweilte Verkäufer, die sich mit Begeisterung auf die Handvoll Kunden stürzen und keine Schlange bei der San Francisco Coffee Company. Scheint nicht so einzuschlagen die Idee des Outlet Centers in Deutschland.
Angebot:Der Fred Perry Laden ist ziemlich groß, luftig und übersichtlich strukturiert. Links die Herren, rechts die Damen und in der Mitte die Specials. Und ich muss sagen, ich war beeindruckt. Nicht das Übliche: Ein paar Polos und zwei-drei Jacken. Sondern die fast vollständige Kollektion. Wobei die Mädchensachen einfach wesentlich cooler sind als die für Jungs und auch von der Menge her überlegen. Wenn ich da nur an diesen wunderbaren schlank geschnittenen Karomantel denke, seufz...
Preise:Immer wichtig bei Outlets. Wir profitierten von der Sonderaktion: Kaufe 2 beliebige Polos für zusammen 60 Euro. Wer mit der normalen Preisgestaltung bei Fred Perry vertraut ist, wird wissen warum ich das recht überzeugend fand. Der Rest des Zeugs ist billiger als im Laden, aber nicht wahnsinnig viel. Ich hab übrigens fett zugeschlagen: 4 Schweißbänder zu je 50 Cent. Siehe Bilder. Konnte nicht widerstehen.
Wermutstropfen:Ich habe mich verliebt. In ein Paar pepita-gemusterte Ballerinas mit wunderbar seitlich eingesticktem Lorbeerkranz. Ganz vorsichtig hab ich sie in die Hand genommen, von allen Seiten begutachtet und meinem Geiz erklärt, dass ich gewillt war sofort 45 Euro (statt 69 Euro) auszugeben. Ich sah uns beide schon auf dem nächsten Allnighter tanzen, mich und mein neues Paar Schuhe.
Und dann kam er. Dieser Verkäufer. Und sagte den Satz, der mir den Tag versaute: "Die werden ausschließlich in Größe 37 hergestellt." Ich starrte ihn ungläubig an. Wollte dieser Mann mich verarschen? Aber er führte weiter aus, dass es bestimmte Modelle gäbe, die nur in einer Größe hergestellt würden, bei Frauen eben 37 und bei Männern 42 und meine große Liebe gehörte leider dazu. Mir war schlagartig klar: Das ist eine Weltverschwörung der Inhaber von kleinen Schuhgrößen gegen den normalfüßigen Rest der Welt. Diese Briten wollen mich dazu bringen, mir wie bei Cinderella meine Zehen abzuschneiden.
Und ich würde ja gerne sagen: Nicht mit mir! Aber ich muss zugeben: Darüber nachgedacht hab ich schon...