Sowieso und Irgendwo

Dienstag, März 28, 2006

Zeit oder nicht Zeit...



Wer meine bisherigen Posts aufmerksam gelesen hat, dem ist es vielleicht schon aufgefallen: Ich habe eine neue Schwäche. Und ich schäme mich ein bißchen dafür.
Es ist DIE ZEIT.
Genau, das ist die Zeitung, in der fast nur Universitätsarbeitsplätze ausgeschrieben werden, deren Kontaktanzeigen noch auf Knigge verweisen und deren Leserschaft immer auch das komplette LehrerKollegium meiner alten Schule umfasste, was mir damals recht vorhersehbare Aufsatzthemen beschert hat, zugegeben. Bürgerlich, altbacken, langweilig, ect... sind noch die freundlicheren Charakterisierungen.
Aber momentan ist die Zeit eben einer der letzten Horte des vernunftgeprägten, leisen aber dennoch klug recherchierten Journalismus, der nicht jede Woche eine neue Sau durchs Dorf treibt. Mag vielleicht auch an dem (nicht mehr ganz so) neuen Chefredakteur Giovanni di Lorenzo liegen, den die Älteren von uns noch aus seiner Mitwirkung bei "Live aus dem Schlachthof/Alabama" kennen dürften. Ein Münchner Gewächs des BR also (wie übrigens auch Sandra Maischberger).
Und eben dieser di Lorenzo (den ich -Überraschung, Überraschung!- eigentlich ganz niedlich finde; klein, dunkel, "älter", schlau: ist halt mein Beuteschema) hat dem traditionellen Wochenblatt ansprechende, gut aufgemachte Themenzusammenstellungen verordnet. Momentan beispielsweise findet sich online ein Feature über Alter in Deutschland, mit einem recht netten Interview mit Hans Jochen Vogel zu seinem Umzug ins Altersheim. Ich weiß, das klingt jetzt nicht nach hochtrabendem politischen Porträt. Aber nichtsdestotrotz könnte sich so manche Politiknachwuchshoffnung, die mir mit ihrem rosaroten Wölkchenbild von Beziehung auf die Nerven fällt, informieren, was das Rezept für jahrzehntelang funktionierende Ehen sein kann:Getrennte Schlafzimmer! Erprobt von Loki und Helmut Schmidt und Hans Jochen Vogel und seiner Frau. Aber genug Lebenshilfe bis hier.

Beim weiteren Surfen auf den Seiten der Zeit bin ich dann auf einen anderen Vertreter meines Beuteschemas gestoßen: Markus Kavka, seines Zeichens mtv-Oldie aus Ingolstadt. Wäre man mutig, könnte man ihn den Ray Cokes des neuen Jahrtausends nennen; aber nachdem das blöd klingt und anmaßend noch dazu, lass ich das hiermit. Jedenfalls schreibt Kavka nun in regelmäßigem Abstand eine eigene Kolumne auf zeit.de und kommentiert mal dies, mal das. Zum Beispiel Angela Merkel, Du bist Deutschland, das Paarungsverhalten großstädtischer mtv-Angestellter und und und. Gar nicht doof und ganz unterhaltsam.

Montag, März 27, 2006

Pink und knuddlig...

Und ich kanns nicht lassen. Aber die Sesamstrasse ist einfach zu ergiebig.

We proudly present: Das dadaistischste Stück Fernsehunterhaltung, das die Welt bis in die 70er gesehen hatte.



Zuschauen, mitsingen und nicht dabei erwischen lassen!

Sonntag, März 26, 2006

Na super...

Man gehe zu Google, drücke dann auf die Rubrik "Mehr" und wähle "Blogsuche" aus.

Und mit welchem großartigen Wort findet man meinen Blog an dritter Stelle? Schnackseln.
Na toll!
Was lernen wir da draus? Man sollte sich genau überlegen, worüber man schreibt, zumindest in der Überschrift. Ansonsten könnt ihr mich in Zukunft auch gerne Gloria von Thurn und Taxis nennen :-)

Samstag, März 25, 2006

Die schnackseln zuwenig, diese Deutschen




Großes Thema: Fertilität, Kinderkriegen, Fortpflanzung, Reproduktion, Aussterben und alles was da noch so mit dran hängt: Schnackseln, Familie, Verpflichtung, Kinder,…

Ich hab ja versucht, diesen ganzen Irrsinn zu ignorieren. Aber irgendwann gings dann nicht mehr. Sei es, dass man vom Bundesvorsitzenden der Jusos schwach von der Seite angepampt wird, weil man das Vater-Mutter-Kind-Modell nicht ganz so fraglos super findet wie er, sei es, man versucht sich in Ruhe mit irgendeinem Printmedium dieser Republik zu beschäftigen.
Denn seitdem die FAZ gemeinsam mit dem Spiegel und der BILD begonnen hat, sich um den Fortbestand des deutschen Volkes Gedanken zu machen, kommts von allen Seiten knüppeldick. Es scheint, jeder Einzelne Schreiberling (insbesondere deren weibliche Version) hat seinen Senf hinzuzugeben.

Also hab ich beschlossen mal einen kleinen Überblick über die Stränge der kruden Debatte zu erstellen. Bitteschön:

Erstens: Das Demographieproblem und die Rente
Eigentlich ein alter Hut, dem leider F. Schirrmacher mit seinem Buch "Minimum" und der Panikdebatte in der FAZ wieder Auftrieb verliehen hat. In abgespeckter Variante (Ja, wenn es immer mehr Rentner gibt und immer weniger Beitragszahler…) leider bereits als Argumentationsmuster in den politischen Mainstream eingesickert. Nichtsdestotrotz falsch, wie Josef Joffe in der Zeit und der Statistikprofessor Bosbach in der Netzeitung nachweisen (und Norbert Blüm auf Seite Zwei der gestrigen Süddeutschen, leider nicht online). Blumenau von fm4 findet übrigens, dass Schirrmacher leichtsinnig über die Belastung des Begriffs Familie durch den Faschismus hinweggeht. Naja, auch ne Sicht...

Zweitens: Der Wert Familie vs. Verantwortungslose Selbstverwirklichung
Übler, weil in dieser Heftigkeit neu, ist die entbrannte Auseinandersetzung zwischen verantwortungsvollen Familienmüttern und -vätern und egoistischen Kinderlosen (hier natürlich insbesondere die Frauen, noch besonderer die Akademikerinnen): Hier dominiert Befindlichkeitsschreibe, Betroffenheitsgeschwätz und Schuldzuweisungen, die sich munter die Waage halten.
Beteiligte Zeitungen und Schauplätze: SZ-Magazin von heute (Frau entdeckt, dass sie ihre wahre Bestimmung, Kinder zu kriegen vernachlässigt hat zu Gunsten kurzlebiger Egoismen wie Selbstverwirklichung), die Zeit (Autor entdeckt, dass schlechterzogene Kinder andere vom Kinderkriegen abhalten könnten), die taz (für Frauen sollte Kinderkriegen wirklich GUT überlegt sein; zu finden in der Sonderausgabe zum Frauentag am 8.März) und sämtliche Stamm- und Cafehaustische dieser Republik.
Einzig verwunderlich daran ist, wie schnell sich auch in der Linken jegliches Gespür für Individualismus und Selbstverwirklichung verflüchtigt hat. Krise halt.

Drittens: Das Alleinsein als neue Lebensform
Neuestes Lieblingskind der Feuilletons. Ulf Poschardt, ehemaliger Poplinker, nun eher oberster Reaktionärliberaler der Berliner Republik, hat ein Buch geschrieben über das „Alleinsein als Lebensstil“.
Ich hab das Buch nicht gelesen, aber gestern mit Vergnügen eine Ausgabe des Nachtstudios verfolgt, wo Poschardt mit zwei Familienideologen (ein Psychotherapeut und ein Philosoph) aufeinanderprallte. Man kann ja von ihm halten was man will (und ich halte nicht viel von ihm), aber in dieser Diskussionsrunde war er mit Abstand der vernünftigste Teilnehmer. Erkenntnisse wie, dass es für Frauen eindeutig schwerer ist, mit sich alleine zu sein, weil es keine weiblichen Rollen gibt, die diesem Bild entsprechen (im Gegensatz zu beispielsweise dem einsamen Wolf oder dem Intellektuellen) oder dass man, um eine vernünftige Beziehung führen zu können, erst mal mit sich selber klarkommen muss, die sind so falsch nicht. Bin gespannt, was uns da noch so blüht.

Ach: Die Junge Union in Oberfranken hat übrigens zur Bekämpfung des Geburtenrückgangs eine Partnerbörse ins Leben gerufen. Man beachte die Fotos. Da möchte man doch lieber nicht in Oberfranken leben :-)

Freitag, März 24, 2006

And the winner is...Fred Perry!


Meiner Begeisterung über die offenbar bevorstehende Eröffnung eines Fred-Perry-Flagshipstores in der Weltstadt mit Herz habe ich in diesem Blog ja schon Ausdruck verliehen.
Anläßlich dieser Ankündigung surfte ich nichtsanhnend mal wieder auf die Website der Lorbeerumkränzten und siehe da:
Wunderbar.
Bereits seit Jahren geht Fred Perry ja dazu über, seine Printkampagnen und sein äußeres Erscheinungsbild aufzumöbeln, aber die aktuelle Fotostrecke ist wirklich außergewöhnlich treffend. Neben oben zu sehendem Motiv mit dem Mädchen gibt`s noch das Pendant mit einem (etwas minderjährigen für meinen Geschmack) Kerl im selben Look.
Und für alle, die wie ich einen Narren gefressen haben am eleganten zurückgenommenen aber dennoch prägnanten Style der Fotos, bietet die Website einen Umsonst-Download des entsprechenden Bildschirmschoners.
Die Britpopper unter uns ziehen übrigens besonderen Nutzen aus der neuen Fred Perry Page: Im Musicplayer der Seite befinden sich Songs einiger der interessantesten Bands von der Insel, so z.B. die von mir recht geschätzten Dead 60ies oder auch Altmeister Paul Weller (ein passender Tribute an die langanhaltende Fred Perry Affinität der Mod-Szene). Lustig hierbei auch die vielfältigen Genrebezeichnungen, z.B. Mod Punk, Indie Punk oder Art Punk. War mir garnicht bewußt, wieviel Sorten Punk es gibt :-)
Damit nicht genug, haben die Fred Perries auch noch eine Rubrik "Subculture" eingerichtet, wo man die Geschichte der Marke und ihre Beziehungen zur Jugendkultur beleuchtet. Da kann sich dann auch der letzte Depp davon überzeugen, warum Fred Perry tragen auf gar keinen Fall irgendwelchen Faschoglatzen vorbehalten sein darf.
Ach ja, das Klamottenangebot auf der Seite ist übrigens eher mau. Dafür empfehle ich, in Nürnberg bei "British Empire" vorbeizuschauen (oder online ordern). Für Fred Perry, Ben Sherman und Emily the Strange Addicts ein Paradies.

Donnerstag, März 23, 2006

Funktionierts? Johnny Cash "Birdie"

Auch auf die Gefahr hin, dass ich hiermit meinen gesamten Blog schrotte, ich kann es niemandem vorenthalten. Mr. Johnny Cash persönlich und sein grandioser Auftritt bei der Sesamstrasse. Natürlich auf Englisch.



Entdeckt habe ich diesen Schnipsel große Fernsehgeschichte auf der Seite YouTube, wo noch mehr abgeschrägtes Filmmaterial seiner Entdeckung durch die Weltöffentlichkeit harrt. Wieder mal wunderbar, um Zeit totzuschlagen.

Mittwoch, März 22, 2006

Herumtreiberei


Nachdem ich mich nun schweren Herzens doch bei den Lokalisten angemeldet habe und gespannt bin, ob mir diese Form des Onlineaustauschs liegt, kam ich beim Ausfüllen meines dortigen Profils zu der Frage nach dem „perfekten Tag“.
Interessanterweise gestaltet sich ein solcher, trotz meiner geradezu ausartenden grundlegenden Ablehnung von Sport jeglicher Art, durchaus anstrengend. Mein idealer Tag schaut nämlich so aus, dass ich mich in einer frei zu wählenden, aber unbedingt interessanten Großstadt befinde und dann den ganzen langen Tag damit verbringe, diese per pedes zu erkunden. Übrigens hat FM4 auch schon wieder über das Thema geschrieben.

Normalerweise gehe ich wie folgt vor:
Man nehme sich im Vorfeld der Reise einen Reiseführer, einen Stadtplan, ein Stadtmagazin oder zur Not tuts auch das Internet, und orte hiermit die interessanten Viertel abseits der klassischen Touristenwege. Dies funktioniert am besten über die Adressen guter Läden, Cafes oder Clubs, oft ist auch das örtliche Schwulenviertel ein guter Tipp.
Pro Tag ist dann eine oder wenn sie benachbart sind auch mehrere Gegenden dran. Mit dem Stadtplan bewaffnet verlässt man die zentralste U-Bahnstation und schaut sich erst mal gründlich um. Und schon kanns losgehen, in die Richtung die am spannendsten aussieht. Wenn alles uninteressant wirkt, hilft es, sich (unauffällig) an sympathische Passanten zu hängen und mal zu sehen, wo die so hinlaufen.
Am besten funktioniert diese Methode der Stadterkundung übrigens leider auf autistische Art, also alleine. Begleiter frustriert man nämlich schnell, wenn sich auch nach 4 Blocks immer noch nix von der versprochenen Szenegegend zeigt und stattdessen nur die Passanten spärlicher werden. Seitdem mir das in Paris auf der Suche nach dem interessanten Abschnitt der berühmten Rue Oberkampf passiert ist, ist mein Mann bei Ankündigung von Streifzügen immer recht schnell im nächstgelegenen Cafe verschwunden und bittet mich, ihn in ein paar Stunden abzuholen.

Schöne Orte mit dieser Methode entdeckt:

Hamburg: Aussichtsplattform an der Hafenstrasse in St. Pauli mit wunderbarem Blick auf die Ozeanriesen im Hafen (siehe Foto).
Berlin: Die Kneipe Alois S. im Prenzlauer Berg. Erstens gibt`s da Augustiner Bier und zweitens heißt so auch noch ein lieber Freund von mir.
London: Ein riesiges Pub direkt am südlichen Ufer der Themse mit Blick auf die Tower Bridge, das schiefe Gebäude der Stadtverwaltung und die HMS Belfast, ein Kampfschiff mit dem schon im zweiten Weltkrieg die Deutschen plattgemacht wurden. Besonders schön zum Draußensitzen in lauen Sommernächten.
New York: Ein verlassenes Dock am East River in Williamsburg, Brooklyn das man erreicht, wenn man durch verwitterte Zäune steigt und die ehemals brennenden Ölfässer der Obdachlosen umschifft. Dafür steht man dann da am Ufer und hat ungetrübten Blick auf Manhattan in seiner ganzen Pracht.
Wien: Das Cafe der KPÖ an einem versteckten Platz nicht weit von der Mariahilferstrasse.

Viertel die demnächst noch drankommen:

Berlin: Schöneberg und Neukölln (am Übergang zu Kreuzberg)
London: Das „karibische“ Notting Hill, das indisch/pakistanische East End
New York: Harlem, Chelsea, Roosevelt Island
Paris: Le Marais und Montmatre

Dienstag, März 21, 2006

Filmexpertin werd ich nimmer...

Neues Blog-Spiel!
Man nimmt sich die deutsche Liste der 250 besten Filme von imdb und streicht dann an, welche Filme man bereits gesehen hat.
Um dem Ganzen etwas mehr inhaltliche Tiefe zu geben, habe ich es inhaltlich noch etwas verfeinert.
Fettdruck heißt, ich habe diesen Film gesehen.
Fett Grün heißt, ich habe ihn auch noch gemocht.
Fett Rot heißt, ich habe ihn gehaßt.
Und weils so lustig ist markiere ich Filme, die ich unbedingt noch sehen will Lila.

Und ich kann nur sagen: Ich hab ein erbärmliches Ergebnis. Aber seht selbst.

1. The Godfather (1972)
2. The Shawshank Redemption (1994)
3. The Godfather: Part II (1974)
4. The Lord of the Rings: The Return of the King (2003)
5. Shichinin no samurai (1954)
6. Schindler's List (1993)
7. Casablanca (1942)
8. Star Wars: Episode V - The Empire Strikes Back (1980)
9. Pulp Fiction (1994)

10. Star Wars (1977)
11. One Flew Over the Cuckoo's Nest (1975)
12. The Good, The Bad and The Ugly (1966)
13. The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring (2001)
14. Rear Window (1954)
15. Cidade de Deus (2002)
16. The Usual Suspects (1995)
17. The Lord of the Rings: The Two Towers (2002)
18. Raiders of the Lost Ark (1981)
19. 12 Angry Men (1957)
20. Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb (1964)
21. Citizen Kane (1941)
22. Memento (2000)
23. Psycho (1960)
24. Goodfellas (1990)
25. C'era una volta il West (1968)
26. North by Northwest (1959)
27. Das Schweigen der Lämmer (1991)
28. Lawrence of Arabia (1962)
29. Die fabelhafte Welt der Amelie(2001)
30. It's a Wonderful Life (1946)
31. Sunset Blvd. (1950)
32. Fight Club (1999)
33. American Beauty (1999)

34. The Matrix (1999)
35. Vertigo (1958)
36. Eternal Sunshine of the Spotless Mind (2004)
37. Taxi Driver (1976)
38. Apocalypse Now (1979)
39. Paths of Glory (1957)
40. To Kill a Mockingbird (1962)
41. Untergang, Der (2004)
42. Se7en (1995)
43. The Pianist (2002)
44. Chinatown (1974)
45. Léon (1994)
46. Chihiros Reise ins Zauberland (2001)
47. Hotel Rwanda (2004)
48. American History X (1998)
49. The Third Man (1949)
50.
Monty Python and the Holy Grail (1975)
51. Boot, Das (1981)

52. Requiem for a Dream (2000)
53. The Maltese Falcon (1941)
54. L.A. Confidential (1997)
55. Rashômon (1950)
56. The Bridge on the River Kwai (1957)
57. The Treasure of the Sierra Madre (1948)
58. Alien (1979)
59. Sin City (2005)
60. A Clockwork Orange (1971)
61. Million Dollar Baby (2004)
62. M (1931)
63. Singin' in the Rain (1952)
64. Modern Times (1936)
65. Reservoir Dogs (1992)
66. Saving Private Ryan (1998)
67. Metropolis (1927)
68. All About Eve (1950)
69. Raging Bull (1980)
70. The Manchurian Candidate (1962)
71. The Shining (1980)
72. Some Like It Hot (1959)
73. Double Indemnity (1944)
74. Das Leben ist schön (1997)
75. The Great Escape (1963)
76. Aliens (1986)
77. The Incredibles (2004)
78. Rebecca (1940)
79. Amadeus (1984)
80. Touch of Evil (1958)
81. The Sting (1973)
82. LA Crash (2004)
83. 2001: A Space Odyssey (1968)

84. On the Waterfront (1954)
85. Kill Bill: Vol. 1 (2003)
86. Strangers on a Train (1951)
87. Jaws (1975)
88. City Lights (1931)
89. Mr. Smith Goes to Washington (1939)
90. The Apartment (1960)
91. Nuovo cinema Paradiso (1989)
92. The Wizard of Oz (1939)
93. Braveheart (1995)
94. Ran (1985)
95. Forrest Gump (1994)
96. Donnie Darko (2001)
97. Batman Begins (2005)
98. Blade Runner (1982)
99. Fargo (1996)
100. Terminator 2: Judgment Day (1991)
101. The Great Dictator (1940)
102. Sjunde inseglet, Det (1957)
103. Finding Nemo (2003)
104. Mononoke-hime (1997)
105. Full Metal Jacket (1987)
106. The Big Sleep (1946)
107. Notorious (1946)
108. High Noon (1952)
109. The Elephant Man (1980)
110. Kill Bill: Vol. 2 (2004)
111. Star Wars: Episode VI - Return of the Jedi (1983)
112. Once Upon a Time in America (1984)
113. Wo hu cang long (2000)
114. Cool Hand Luke (1967)
115. The Sixth Sense (1999)
116. Annie Hall (1977)
117. Oldboy (2003)
118. Yojimbo (1961)
119. The Princess Bride (1987)
120. Ben-Hur (1959)
121. Ladri di biciclette (1948)
122. Unforgiven (1992)
123. Salaire de la peur, Le (1953)
124. Indiana Jones and the Last Crusade (1989)
125. It Happened One Night (1934)
126. Life of Brian (1979)
127. The Green Mile (1999)
128. Back to the Future (1985)

129. The Deer Hunter (1978)
130. The Killing (1956)
131. Butch Cassidy and the Sundance Kid (1969)
132. The Graduate (1967)
133. The General (1927)
134. Toy Story 2 (1999)
135. Amores perros (2000)
136. Lola rennt (1998)
137. Platoon (1986)
138. The African Queen (1951)
139. Duck Soup (1933)
140. Before Sunset (2004)
141. Notti di Cabiria, Le (1957)
142. Gladiator (2000)
143. Kind Hearts and Coronets (1949)
144. Ying xiong (2002)
145. Glory (1989)
146. Shadow of a Doubt (1943)
147. Finding Neverland (2004)
148. Per qualche dollaro in più (1965)
149. The Best Years of Our Lives (1946)
150. The Night of the Hunter (1955)
151. The Adventures of Robin Hood (1938)
152. Smultronstället (1957)
153. Patton (1970)
154. The Philadelphia Story (1940)
155. Gandhi (1982)
156. Kumonosu jô (1957)
157. The Gold Rush (1925)
158. Die Hard (1988)
159. The Conversation (1974)
160. A Christmas Story (1983)
161. Stand by Me (1986)
162. Harvey (1950)
163. Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922)
164. Mystic River (2003)
165. Brief Encounter (1945)
166. The Day the Earth Stood Still (1951)
167. Vom Winde verweht (1939)
168. Shrek (2001)
169. Dog Day Afternoon (1975)
170. Big Fish (2003)
171. Diaboliques, Les (1955)
172. The Grapes of Wrath (1940)
173. Spartacus (1960)
174. Belle et la bête, La (1946)
175. Magnolia (1999)
176. Cabinet des Dr. Caligari., Das (1920)
177. The Hustler (1961)
178. The Wild Bunch (1969)
179. Toy Story (1995)
180. Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
181. Hable con ella (2002)
182. Trainspotting (1996)
183. Witness for the Prosecution (1957)
184. Stalag 17 (1953)
185. Manhattan (1979)
186. The Straight Story (1999)
187. The Exorcist (1973)
188. Ed Wood (1994)
189. Festen (1998)
190. Twelve Monkeys (1995)
191. Arsenic and Old Lace (1944)
192. Cinderella Man (2005)
193. Monsters, Inc. (2001)
194. The Lady Vanishes (1938)
195. The Big Lebowski (1998)
196. Bringing Up Baby (1938)
197. Young Frankenstein (1974)
198. Sling Blade (1996)
199. Quatre cents coups, Les (1959)
200. His Girl Friday (1940)
201. Touching the Void (2003)
202. The Terminator (1984)
203. Roman Holiday (1953)
204. Out of the Past (1947)
205. King Kong (1933)
206. All Quiet on the Western Front (1930)
207. Bride of Frankenstein (1935)
208. Snatch. (2000)
209. Brazil (1985)
210. The Searchers (1956)
211. Heat (1995)
212. The Man Who Shot Liberty Valance (1962)
213. Lock, Stock and Two Smoking Barrels (1998)
214. Anatomy of a Murder (1959)
215. 8½ (1963)
216. In the Heat of the Night (1967)
217. Sleuth (1972)
218. Hotaru no haka (1988)
219. Almost Famous (2000)
220. Sideways (2004)
221. Bonnie and Clyde (1967)
222. Inherit the Wind (1960)
223. Wallace & Gromit in The Curse of the Were-Rabbit (2005)
224. Rosemary's Baby (1968)
225. Sweet Smell of Success (1957)
226. The Insider (1999)
227. No Man's Land (2001)
228. Ikiru (1952)
229. Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith (2005)
230. Frankenstein (1931)
231. Charade (1963)
232. Scarface (1983)
233. Battaglia di Algeri, La (1965)
234. Lost in Translation (2003)
235. A Streetcar Named Desire (1951)
236. Trois couleurs: Rouge (1994)
237. V for Vendetta (2005)
238. All the President's Men (1976)
239. Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl (2003)
240. The Thing (1982)
241. Doktor Schiwago(1965)
242. Mulholland Dr. (2001)
243. Planet of the Apes (1968)
244. À bout de souffle (1960)
245. Mar adentro (2004/I)
246. Grande illusion, La (1937)
247. Rain Man (1988)
248. A Man for All Seasons (1966)
249. The Man Who Would Be King (1975)
250. Central do Brasil (1998)

Fazit:
Ich hab mit 66 Filmen gerade mal etwas mehr als ein Fünftel gesehen. Und selbst davon nur die eher seichten Werke gemocht. Das macht mir Sorgen.
Und darüberhinaus hab ich nur noch Interesse an 27 weiteren wichtigen Filmen.
Das ergibt summa summarum nicht mal 100 Filme. Ich tauge wohl eher nicht als begeisterter Filmfreak, seufz.
Und übrigens, warum ist "Breakfast at Tiffany`s" nicht auf der Liste?

Montag, März 20, 2006

Isaac Hayes verläßt South Park

Chef: Now I know how all those white women must have felt [Watching an elephant have sex with a pig].
entnommen der Seite Southpark Quotes

Der Chef, chronisch versauter Koch der Highschool von South Park, ist ohne Stimme.
Isaac Hayes, seines Zeichens ebenfalls chronisch versauter Soul-Sänger aus dem Hause Stax-Records (Hits z.B: I Just Want To Make Love To You oder Rock Me Baby Medley), weigert sich, zukünftig, die Figur weiter zu sprechen.

Denn: Die angebliche Verunglimpfung der Scientology Church in der Serie sei so nicht hinnehmbar. (Zur Erinnerung: Scientology, eine Religionsgemeinschaft, die von einem Science Fiction Autor gegründet wurde. Sagt doch alles...).

Grund für den Sinneswandel könnte die 137. Episode gewesen sein, die im November in den USA ausgestrahlt wurde. Die Handlung von „Trapped in the closet“: Stan nimmt an einem Persönlichkeitstest von Scientology teil, die Sekte sieht daraufhin in ihm ihren wiedergeborenen Gründer L. R. Hubbard. Als Stan in seiner neuen Offenbarung verkündet, keiner habe mehr Geld zu zahlen, um Mitglied bei Scientology zu werden, fragt deren Präsident ihn entsetzt: „Du glaubst diesen Schwachsinn doch nicht wirklich?“. Zwischendurch werden hanebüchene Geschichten von Aliens und Gefrierkammern, Seelenauffangbehältern und Raumschiffen erzählt, mit der Einblendung: „This is what scientologists actually believe“.

Eigenartig allerdings, dass Mr. Hayes sich nicht an der bisherigen Verunglimpfung aller anderen Religionen bei South Park gestört hat. Oder sollten wir etwa mit zweierlei Maß messen?


Sollte South Park angemessenen Ersatz suchen, ich hätte da einen geeigneten Kandidaten: Bobby Hebb, Interpret und Schöpfer des großartigen Songs "Sunny".

Der überzeugte letzte Woche bei einem wider Erwarten recht munteren Konzert im Atomic Cafe trotz seiner fast 80 Lenze mit lockeren Hüften und Entertainerqualitäten. Darüberhinaus, und da wirds interessant, plaudert Großvater Hebb während seiner Bühnenshow gerne mal locker über Anzüglichkeiten und gibt Stöhnhörproben von sich. Ich bin allerdings bis heute unentschlossen, ob ich wirklich unanständige Angebote von einem 78-jährigen hören will :-) Egal, auf jeden Fall finde ich, jemand sollte Bobby "Sunny" Hebb vorschlagen als neue Stimme des Chef. Er hat definitiv das Zeug dazu.

Me, myself and I

Hatte ich schon erwähnt, dass ich Fragebogen kaum widerstehen kann? Nun gut, hier ist ein neuer, den ich aus fremden Blogs übernommen habe (um nicht zu sagen, geklaut). Thema sind Musiktitel im weitesten Sinn.
Und eigentlich müßte ich jetzt "Stöckchen werfen" an andere User, die dann den Fragebogen auch ausfüllen müssen. Aber ich schätze irgendwie sind alle mit anderen Sachen beschäftigt, nicht wahr Alpine Partisan und Parteifunktionärin?
Anyway, hier schonmal meine Liste:

1. ein track … aus deiner frühesten kindheit!
Boney M „Sunny“

02. ein track … den du mit deiner (ersten) großen liebe assoziierst.
Prince „The most beautiful girl in the World“: erste Liebe

03. ein track … der dich an einen urlaub erinnert.
Stereo MC`s “Connected” Sprachreise nach England 1993

04. ein track … von dem du in der öffentlichkeit eigentlich nicht so gerne zugeben möchtest, dass du ihn eigentlich ganz gerne magst.
Avril Lavigne „Skater Boi“

05. ein track … der dich - geplagt von liebeskummer - begleitet hat.
Potentiell jeder; bei Liebeskummer kommt es immer nur auf die Interpretation an
Zur Not Sinead O`Connor "Nothing compares 2 U"

06. ein track … den du in deinem leben vermutlich am häufigsten gehört hast.
Aretha Franklin „Respect“

07. ein track … der dein liebstes instrumental ist.
Titellied von Paulchen Panther

08. ein track … der eine deiner liebsten bands repräsentiert.
The Surpremes „Baby Love“

09. ein track … in dem du dich selbst wiederfindest oder in dem du dich auf eine gewisse art und weise verstanden fühlst.
Lisa Loeb „Stay“ aus Reality Bites

10. ein track … der dich an eine spezielle begebenheit erinnert (& welche das ist).
Wet Wet Wet „Love is all around“: Mein letzter Tanz am Tanzkursabschlußball

11. ein track … bei dem du am besten entspannen kannst.
Terence Trent D`Arby „Sign your Name“

12. ein track … der für eine richtig gute zeit in deinem leben steht.
Beck „Devil`s Haicut“

13. ein track … der momentan dein lieblingssong ist.
Mylo Vs.Miami Sound Machine Superstar “Doctor Pressure”

14. ein track … den du (d)einem besten freund widmen würdest.
Adam Green „Friends of Mine“

15. ein track … bei dem du das gefühl hast, dass ihn außer dir niemand gerne hört.
Vanilla Ice "Ice Ice Baby"

16. ein track … den du vor allem aufgrund seiner lyrics magst.
Die Ärzte „Zu spät“

17. ein track … der weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt.
Jimmy Sommerville „Comment te dire adieu“

18. ein track … bei dem du dich bestens abreagieren kannst.
Nirvana “Smells like teen spirit”

19. ein track … der auf deiner beerdigung gespielt werden sollte.
Die Melodie aus Love Story; wenn schon, dann richtig

20. ein track … den du zu den besten aller zeiten rechnen würdest.
“Fever“ von wem auch immer

Donnerstag, März 16, 2006

The kids are not alright!


Auch wenn ich Gefahr laufe, die ganze aktuelle ZEIT-Ausgabe zu verlinken, ein Hinweis muss unbedingt noch sein. Nämlich auf den Artikel auf den die aktuelle Sodom und Gomorra Debatte, die Frage wann die Deutschen aussterben, weil die Frauen keine Kinder mehr kriegen wollen, gewartet hat.
Pointiert und treffend erläutert die Autorin darin, warum ausgerechnet junge Frauen durchaus Grund zur Zurückhaltung in Fragen der Fertilität haben.

Und warum interessiert mich dieses Thema? Nun, ich hatte in Berlin eine ziemlich unerfreuliche Arbeitsgruppendiskussion mit zwei Männern die ich eigentlich für politisch einigermassen fortschittlich gehalten hatte. Immerhin ist der Eine Vorsitzender eines nicht unbedeutenden politischen Jugendverbandes und der Andere zumindest noch im Vorstand. (Ich weiß, das war vielleicht naiv, aber ich hab eben manchmal ein schlichtes Weltbild). Doch das Private ist wohl doch nicht politisch.
Als also die Diskussion sich unaufhaltsam dem Thema Demografie näherte, packten die beiden Herren plötzlich mit ihrer persönlichen Lebensplanung aus, sprich ihren bevorstehenden Familiengründungsszenarien. Um hier nicht die gesamte Debatte nachskizzieren zu müssen, hier nur ein paar Beispielzitate:
Kinder sind doch der Sinn des Lebens! (Dirk)
Niemand wird dich in deinem Leben jemals mehr lieben als ein Kind! (Björn)
Und du wirst dann mit 60 eine von den Frauen, die am Fenster stehen und die fußballspielenden Kinder unten im Hof beschimpfen. (Björn auf meinen Hinweis hin, ich würde keine Kinder anstreben)
Aber ab 30 ist jede Geburt eine Risikogeburt (Björn auf die Frage warum er als Berufsanfänger mit Mitte 20 ein Kind kriegen müsse)
Natürlich nehme ich Elternzeit (beide; und diesen Satz werde ich mir merken :-))

Wahrscheinlich wollen sie mir demnächst auch noch eine niedrigere Rente als Kinderlose verpassen. Oder Beugehaft.
Ich kann dazu nur nochmal sagen: Lest das! Und versteht, was ich euch eigentlich sagen wollte. (Ich erspare uns allen hier erstmal den taz-Artikel zu Dammrissen, Inkontinenz und weiteren körperlichen Freuden des Kinderkriegens)

A Dackel called Schnitzel


Folgenden unfassbar charmanten Dialog habe ich aus dem aktuellen ZEIT-Interview mit Spike Lee, seines Zeichens Regisseur von Malcolm X und wohl bekanntester "angry black man".

Lee: Als ich in Deutschland war, gab es nur Fleisch. Riesige Fleischberge. Vielleicht war ich in den falschen Restaurants. Als ich ein Kind war, hatte meine Familie übrigens einen deutschen Dackel, der hieß »Schnitzel«.
ZEIT: Und Sie regen sich über kulturelle Stereotypen auf.
Lee: Warum? Wir waren sehr stolz auf den Namen. Für einen Dackel war das doch immer noch besser als Hitler oder Goebbels oder Wagner. Wagner, sitz!

"Wasser vs. Keramik" oder "Zivilisationskritik heute"


Eigentlich ein weltbewegendes Thema. Völlig unterschätzt in der öffentlichen Wahrnehmung und der politischen Debatte. Die Toilette.
Wurde mir erst wieder bewußt, als ich in der taz ein Interview ("Mich schockiert nichts!") mit dem Gründer der World Toilet Organization, Jack Sim, fand. Dieser Mann hat es sich zur Aufgabe gemacht, aus vernünftigen Klos eine Art Menschenrecht zu machen und ich kann ihm da nur beipflichten, besonders als Frau.
Wie oft sehnt sich eine durchschnittliche Frau danach, die körperliche Fähigkeit des Im-Stehen-Pinkelns zu erlangen, damit sie sich zumindest den Großteil ihres Daseins nicht mehr um dreckige Klositze, lange Schlangen und nicht auffindbare öffentliche Toiletten kümmern zu müssen und stattdessen elegant die Entscheidung zwischen Baum und Hauswand zu treffen?

Eben.

Das letzte Mal intensiv mit der Konstruktion von Toilettenschüsseln und öffentlichen Bedürfnisanstalten beschäftigt habe ich mich im letztjährigen USA Aufenthalt. Durch die Lektüre von Reiseführern war ich bereits vorgewarnt, es gäbe so gut wie keine öffentlichen Toiletten in amerikanischen Großstädten und man müsse stattdessen in großen Hotellobbies und Ähnlichem vorstellig werden. Ich hegte also Befürchtungen.

Doch wider Erwarten stellte sich die Bedürfnissituation als überaus erfreulich heraus und das hatte nicht zuletzt mit den unterschiedlichen Traditionen des Toilettenbaus in der alten und der neuen Welt zusammen. Wo in Deutschland WC-Schüsseln so konstruiert sind, dass wenig Wasser mit viel Keramik korrespondiert, sieht man sich in den USA mit einer Schüssel bis zum Rand gefüllt mit Wasser konfrontiert. Die deutsche Version führt notwendig zur Einführung des Instruments der Klobürste, die unappetitliche Ablagerungen aber leider auch nicht restlos verhindert. Das zieht unerfreulich aussehende und noch unerfreulicher riechende Toiletten nach sich.

Ganz anders die mit Wasser gefüllten US-Klosetts. Erstens schluckt dieses Wasser große Teile der peinlichen Geräusche. Zweitens werden eventuelle Gerüche sofort durch "Abtauchen" verhindert. Und drittens gibts kaum Ablagerungen. Nicht zu vernachlässigen: der lustige Strudel, der entsteht, wenn man die Spülung betätigt; sehr meditativ. Und um Bedenken gleich im Vorfeld zu zerstreuen: Es spritzt nicht. Ich weiß nicht, wie die Amis das physikalisch anstellen, aber das Wasser spritzt wirklich nicht hoch.

Warum dieses wunderbare System es nicht über den großen Teich geschafft hat, ist mir ein Rätsel. Aber Europa plagt sich in südlichen Gefilden ja immer noch mit Stehklos herum (Italien, Spanien, Frankreich).

Wenn man mich fragt, ein Zeichen von mangelnder Zivilisation. Da könnte man sich ein Beispiel an Shanghai nehmen und "Das Jahr der sauberen Toilette" ausrufen. Kleine Anregungen meinerseits: Kosmetikartikel, Ledercouchen, Blumenschmuck und geschmackvolle Beduftung/Beschallung haben noch keiner öffentliche Toilette geschadet, ganz im Gegenteil.

Und Damentoiletten ohne Abfalleimer in jeder einzelnen Kabine gehen GAR NICHT! Nie nicht! Merkt euch das, männliche Kloarchitekten.

Dienstag, März 14, 2006

Urbane Penner, schon wieder


Nachtrag zu Berlin und dabei auch zu meinem Posting zu den dortigen "Urbanen Pennern". In der morgigen Taz findet sich unter der Überschrift "Unter uns urbanen Pennern" folgender Artikel:

"Urbane Penner nennt man das jetzt also, wenn Kreativsklaven sich für selbstbestimmte Selbstausbeutung anstatt Angestelltendasein entscheiden. Das Berliner Stadtmagazin mit dieser Titelgeschichte hat jedenfalls ziemlich eingeschlagen: Alle reden drüber! Der
Arbeitsplatz dieser urbanen Penner sind kahle Parterrebüros, wo sie hinter Schaufenstern spät am Abend auf den Monitor starren und in Wirklichkeit wahrscheinlich Spiegel-Online lesen oder Solitär spielen. Ich muss dabei immer an die Prostituierten in Amsterdam denken, und es ist ja auch nichts anderes, von wegen selbstbestimmt …
Überhaupt: Laut Statistik erbt ein westdeutscher gleichaltriger (35) urbaner Penner 311.000 Euro (ohne Immobilien!), ich ostdeutscher urbaner Penner 22.000. Ich denke, dieses Wissen lässt einen anders in den Tag gehen. Warum soll ich Mitleid haben mit jemandem, der die Zeit bis zur Erbschaft damit totschlägt, sinnlose Websites zu designen, überflüssige Clubs zu verhübschen oder lustige Umstandsmode zu entwerfen, und sich deshalb kreativ nennen darf? Und trotzdem im auf Pump bezahlten Anzug herumläuft?
Eine Freundin aus München hat nach ihrem Soziologiestudium immer die Jobanzeigen in der Zeit studiert. Ich schwankte zwischen Rührung und Unglaube. Ein Job, der auf dem Studium aufbaut? Zu studieren bedeutete doch von vornherein Verzicht auf Karriere, zugunsten von Erkenntnis. Vielleicht fehlt mir einfach die Vorstellungskraft, diese Jobanzeigen für mehr als einen Scherz zu halten. Was da für Menschen gesucht werden, die kann es doch gar nicht geben.
Bin ich ein urbaner Penner, weil ich kein Geld verdiene? Hinter dem Begriff steckt das Anspruchsdenken, irgendwer müsste einen bezahlen. Aber warum soll sich die Gesellschaft tausende Soziologen und Flyer-Designer leisten? Oder Künstler? Opernhäuser? Meine Lesebühne, die "Chaussee der Enthusiasten", das Ergebnis meines "urbanen Pennerseins", zieht wöchentlich in einem schlecht beheizten Saal ohne Lüftung 300 Zuschauer an.
Theater bekommen 20 Millionen im Jahr. In der Wirtschaft wäre das
Wettbewerbsverzerrung und würde verfolgt. Subvention ist Diebstahl!"



Glückliches Berlin, kann ich da nur sagen, für diese eigenartige Perspektive auf ein zugegeben eigenartiges Thema. Ich muss wohl der Tatsache ins Auge sehen, dass ich die Münchner Soziologin bin. Oder liegt vielleicht in der Urbanen Penner Existenz inklusive Warten auf meine westdeutsche Erbschaft doch die Antwort?
Sollte ich nach Berlin ziehen, in eine spottbillige frisch sanierte Altbauwohnung, mich von billigem FastFood ernähren und meine Zeit mit allerlei Kreativem zu verplempern? Ich könnte Buttons produzieren...
Oder ich bewerbe mich doch auf anständige Stellenanzeigen, die was mit meinem Studium zu tun haben?
München oder Berlin? Das ist hier die Frage.

Montag, März 13, 2006

Und sonst so, Berlin?


Große Themen in Berlin derzeit:

Strassengangs greifen in Friedrichshain wahllos Passanten an und Nazis möchten da auch nicht hintenan stehen. Jedoch ist die Gegendemo schon in der Mache, siehe obenstehender Flyer.

BVG Busse werden beschossen und zwar wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann nicht nur mit Pistolen, sondern besonders gerne mit Schneebällen. Von ungezogenen Schulkindern.

Neues Ramones Museum wurde eröffnet (ok, schon im September, aber für mich wars trotzdem neu)

Bei der Echoverleihung im Estrel-Hotel wurde Österreich an Deutschland angeschlossen.

Brad Pitt und Angelina Jolie sind schon wieder da und kaufen Labello per Limousine!

Lustige Stadt, dieses Berlin.

Und auch lustig: Das Zitat zum Wochenende aus dem aktuellen SZ Magazin

"Das Lustigste am Mann ist sein Penis, das Zweitlustigste dessen Verpackung."

Da kann ich mich nur anschließen!

Nachtgestaltung Berlin

Ok, ich gebe zu, meine Planerfüllung in Sachen Nachtleben läßt etwas zu wünschen übrig. Es ist passiert, was mir immer bei Wochenenden in Berlin zu passieren scheint: Ich bin wieder nicht in den Locations und auf den Parties gelandet auf die ich eigentlich scharf war, sondern es endete mal wieder bei Brit-bzw. Indiepop.
Aber von vorn:

Freitag: Eigentlicher Plan war, zum Berlin Beat Weekender in den Bassy Cowboy Club zu gehen. Oder als Ersatz wenigstens zum in der Nähe des Willy Brandt Haus gelegenen Privatclub wo laut Plan "60ies Soul, 70ies Funk und Disco" gespielt werden sollte, genau my cup of tea also. Aber es kommt anders als man denkt. Auf einen Tipp von Irene hin, einer zwecks Praktikum in Berlin wohnenden Genossin landete man zu Beginn des Abends in einer ominösen Hinterhofkneipe namens Clash die entgegen ihrem Namen den halben Abend AC/DC laufen liess, und versumpfte natürlich prompt dort. Dank einem monströsen Hawaii-Baguette mit Kräuterbutter und wegen der ebenfalls monströsen Berliner Temperaturverhältnisse blieb es dann für den ersten Abend für mich dabei.

Aber es gab ja noch den Samstag:
Überladen mit hochfliegenden Erwartungen meinerseits, begann gegen 21.00 Uhr der Karaoke Abend in Kims Karaoke Bar. Die großartige und umfangreiche Songliste liess die Vorfreude noch steigen.
In einem weiteren ominösen Kreuzberger Hinterhof fand sich dann auch besagte Bar und deren koreanische Besitzer. Das Mobiliar und die Getränkepreise sprachen im Übrigen für eine Vergangenheit als Animierschuppen. 3 Euro für 0,2 Cola ist nicht von schlechten Eltern selbst für Münchner Verhältnisse (und das bei 3 Euro Eintritt). Aber nachdem schon Franka Potente in der neuen InStyle verkündet, sie sei mit Freunden in einer Kreuzberger koreanischen Karaokebar gewesen, ist das wohl der Celebrity-Zuschlag :-)
Interessanterweise handelte es sich bei den angebotenen Versionen der Songs dann auch nicht um Originale sondern die Instrumentierung stammte wohl eher von einem zwangsrekrutierten asiatischen Orchester. Auch die "Videos" offenbarten komödiantisches Potential.
Ums kurz zu fassen kann man folgendes Fazit ziehen:
Ein Genosse ist bei der Performance von "Wonderwall" von Oasis in Ohnmacht gefallen und wir mussten Sanitäter rufen (es geht ihm aber wieder gut)
Simone hat mit Dirk mehr schlecht als recht einen deutschen Schlager performt, dessen Name mir entfallen ist (siehe Beweis-Foto unten)
Ich habe mit Martin noch viel schlechter als rechter "Stop in the Name of Love!" von den Supremes versucht.
Danach blieb uns nur noch die Flucht. Merke: Bei Karaoke erst drüber nachdenken, ob man auch in der Lage ist, die Strophe richtig zu singen, nicht nur den Refrain! Am besten immer Beatles Songs.


Dank Quirin, seines Zeichen nach Berlin geflohener Bayer, zog es uns dann noch in den berühmt berüchtigten Karrera Klub, der diesmal im Magnet Club sein Lager bezogen hatte. Und dank Quirins familiären Verquickungen kamen wir bei eisiger Kälte auch noch an der Warteschlange vorbei, umsonst und prompt ins Innere. Und was soll ich sagen: Die Leute waren echt jung, die Musik ok und der Club ist eh super (bis auf die Lage am Arsch der Welt bzw. des Prenzlauer Bergs).

Fazit: Meine Durchsetzungskraft läßt zu wünschen übrig! Und lustig wars trotzdem.

Tagesgestaltung Berlin

Bin aus Berlin wieder da. Und freue mich, dass es hier in München so milde Temperaturen hat. Ich hab mich Freitag in Berlin aber auch von sibirischen Zuständen inklusive Schneesturm nicht abhalten lassen und hab mein Sightseeing Programm durchgezogen.
Unbeeindruckt von der Anzeige "Keine Sicht!" fuhr ich bespielsweise auf den Fernsehturm, um meine Kartoffelsuppe "Berliner Art" mit Partywürstchen zu verputzen. Wie zu sehen, weigert sich der Berliner an sich jedoch, seine Kartoffelsuppe zu passieren weswegen ich ständig auf irgendwelchen Lauch oder Zwiebeln oder ähnlich Ekliges beißen musste. Und das Würstchen fiel auch eher mikrig. Zudem stellte ich fest, dass mir vom Essen in einem drehenden Turm leicht schlecht wird.


Aber die Aussicht, machte alles wieder wett (siehe unten!). Zeitweise reichte sie tatsächlich bis zum Palast der Republik.
Desweiteren habe ich natürlich mein obligatorisches Verbrecherfoto für 2 Euro fabriziert, am Automaten Torstr./Ecke Weinmeisterstr.(U-Bahn Rosenthaler Platz). Wer genau hinsieht kann auf meiner Mütze noch Original Berliner Schneeflocken erkennen.

Doch wer glaubt, das wäre mein komplettes Programm gewesen, der irrt. Ich hatte ja theoretisch nur von Freitag morgen um 7.40 Uhr (Ankunft Nachtzug) bis abends um 18.00 Uhr (Beginn Umbauwochenende) Zeit. Aber das ist alles eine Frage der Organisation.

Erstens: Frühstück im Schwarzen Cafe (Kantstr., Nähe Savignyplatz). Jede Menge Reisebüromenschen (wegen der ITB), Münchner Preise (2 Eier im Glas für 2,40 Euro?), aber bemerkenswerte Öffnungszeiten (all around the Clock);

Die Anreise vom Ostbahnhof erfolgte natürlich per Bus. Dabei passierte Sehenswürdigkeiten: Checkpoint Charlie, Friedrichsstrasse, Unter den Linden, Brandenburger Tor, Bundestag, Bundeskanzleramt, Schloss Bellevue, Friedensengel und Schwangere Auster (Haus der Kulturen der Welt).

Zweitens: Durch den Schnee über die Strasse ins Stilwerk. Fazit: Langweilig und unterbesucht.

Drittens: Kudamm und dabei insbesondere 3 mal H&M und das Untergeschoss von Peek und Cloppenburg (jede Menge Fred Perry und Ben Sherman). Danach noch KadeWe (nach dem Umbau beeindruckend, aber immer noch nicht umwerfend interessant) und eine Filiale von American Apparel (gutmenschige T-Shirtfirma, Sweatshopfrei und brutal überteuert für die Tatsache, dass ihre Shits aus viel zu dünnem Stoff gemacht werden).

Viertens: Per Bus nach Kreuzberg, Oranienstrasse. Hierbei bemerkenswerten neuen DVD-Laden, den Videodrom-Store, entdeckt, der skurile Filme führt und außerdem Popkulturbücher und schräge Filmmusiken führt. Kauf von 2 CDs: Brigitte Bardot, Le Disque dÒr und The World of James Bond: Adventure!, eine Sammlung von James Bond Melodien der 60er Jahre. Von dort aus weiter in die Wiener Strasse, wo man wunderbar en neuesten Hype der Hauptstadt begutachten kann: Rockabilly in jeglicher Spielart. Rund ums Wild at Heart hat sich eine ganze Ansammlung an Shops und Cafes gebildet in denen Tollenträger alles finden, was man als gepflegter Elvisfan so braucht.

Fünftens: In Mitte umschauen, was so Neues los ist. Wunderbar: der neue Fred Perry Flagship Store in der Neuen Schönhauserstr., dessen umwerfender Verkäufer mir auch gleich noch gesteckt hat, dass wahrscheinlich auch in München im Sommer ein solcher eröffnen werde. Bin gespannt. Außerdem neu in der Schönhauser und angrenzenden Strassen: Die Schufirma Camper verkauft jetzt Reisbällchen (von mir persönlich ja nominiert in der Kategorie: most disgusting food ever), Paul Frank verkauft Klamotten mit Affen drauf und gegenüber vom Adidas Originals Store hat ein netter Laden mit Emily Strange und Ähnlichem eröffnet.

Ich finde, respektables Tagespensum angesichts der widrigen Umstände. Und außerdem finde ich, Selbstlob stinkt.

Mittwoch, März 08, 2006

Psychedelisch Duschen


Was kommt raus, wenn man Körperpflegeprodukte mit dem Film "Charlie und die Schokoladenfabrik" kreuzt? Genau, das ergibt Lush, eine Ladenkette die sich dadurch auszeichnet, dass man in ihre Produkte am liebsten reinbeißen möchte. Viele von uns werden dieses Phänomen wohl noch von den Labellostiften ihrer Kindheit kennen, die haben auch immer so verlockend geduftet.

Zusätzlich erzeugen die bemerkenswerten Aggregatzustände der Produkte Aufmerksamkeit. Da sehen beispielsweise Duschgels aus wie überdimensionale Gummibärchen oder Shampoo kommt als krachbunter Block daher, der eher an Kernseife auf LSD erinnert. Nachdem ich es nicht geschafft habe, die dazugehörigen Bilder hochzuladen, müsst ihr euch mit den Seiten von Lush International und Lush Deutschland begnügen, auch wenn diese unfassbar schlecht gelayoutet sind.
Alles in Allem also höchst unterhaltsam, auch wenn ich zugeben muss, dass ich bisher noch nie was dort gekauft habe. Eigenartig eigentlich.

Doch das kann sich nun alles ändern. Der erste Laden der Kette eröffnet am Donnerstag um 10.00 Uhr nämlich nun auch in München auf der Sendlingerstrasse.

Dienstag, März 07, 2006

Berlintrip für Berlinhasser



Es ist Hassliebe.

Mich und Berlin verbindet eine recht spezielle Beziehung. Ich liebe diese Stadt. Eigentlich. Aus der Ferne und genau bis 10 Minuten nach meiner Ankunft.
Spätestens dann habe ich wahlweise festgestellt, dass das Wetter berlinerisch grau ist und damit die Stadt unbegreiflich hässlich macht.
Oder ich bin auf die ersten Exemplare jener scheinbar nur in Berlin existenten Spezies von Schnorrern mit Hund gestoßen, die einen überall, aber auch überall finden (Sollte eine kräftige Erhöhung der Sozialhilfesätze dagegen helfen, bin ich sofort dafür, mal abgesehen davon, dass ich natürlich sowieso dafür bin :-)).
Oder ich habe einen echten Berliner getroffen, der seinen ihm eigenen Charme an mir auslässt. Oder wahlweise auch an einem anderen Umstehenden, die Berliner sind da nicht wählerisch. Angepampt wird, wer gerade verfügbar ist.
Meiner Laune ebenfalls nicht zuträglich: der Stadtteil Wedding (unglaublich depremierend), Retro-Kinderwagenschiebende Jungmütter und –väter mit plärrendem Nachwuchs und wichtigtuerische Politmafia.

Aber was soll man machen, Berlin hat eben auch großartige Seiten. Und nächstes Wochenende ist wieder mal Bundesumbauwochenende, die Juso-Veranstaltung mit dem bescheuertsten Namen ever.

Mein Plan sieht wie folgt aus:
  • Besuch des Fernsehturms am Alexanderplatz: Verzehr einer Kartoffelsuppe mit „Partywürschen“ im dazugehörigen Cafe. Dabei werde ich versuchen, durch die graue Wettersuppe vorm Fenster was zu erspähen.
  • Freitag Abend: Berlin Beat Explosion im Bassy mit einer Mod-Beat-Band aus Belgien.
  • Erstellen einer neuen Fotoreihe in einem alten 60er Jahre Passbildautomaten, der an der Ecke Torstr./Rosenthalerstr. sein Dasein fristet. Für nur 2 Euro gibt’s wunderbare 4 Fotos im verwaschenen RAF-Look.
  • Fast Food technisch muss eine ordentliche Portion Scharwama (es gibt ungefähr 10 verschiedene Schreibweisen, sorry) her, die arabische Variante von Döner, teilweise mit wunderbarer Mangosauce.
  • Läden, die außerdem mal in Augenschein genommen werden müssen: Das neue White Trash Fast Food und eine Pizzeria betrieben von italienischen Anarchisten in Kreuzberg (Il Casolare, Grimmstraße).
  • Und eigentlich wollte ich am Samstag unbedingt die erste Burlesque Show auf deutschem Boden "Bumps and Grind" bewundern. Aber ob ich mich da rein traue ist bisher eine ungelöste Frage. Zumal vorher Karaoke für die Teilnehmer des Umbauwochenendes angesagt ist und ich mich nur schwer von öffentlich vorgeführter Peinlichkeit losreißen kann, sagt die Erfahrung.

We`ll see.

Freitag, März 03, 2006

Arte goes Trash



Ist Sadomasochismus eigentlich die moralischste aller Sexpraktiken? Ist Fetischismus nur ein Spezialfall von Warenfetischismus im Allgemeinen? Sind Skaterjungs die neue Zielgruppe für Schwule?
Diese Fragen stellen nur einen kurzen Auszug meines gestrigen Fernsehabends dar. Ob ich neuerdings Pay TV Kanäle abboniert habe? Oder ob „Liebe Sünde“ wieder auf Sendung ist? Nein, beides falsch. Ich hab nur Arte, den Sender für Hochkultur und Abseitiges gekuckt.

Donnerstags Abend kommt nämlich auf Arte „Tracks“, die beste Musiksendung im deutschsprachigen Fernsehen, neuerdings wieder mit der altehrwürdigen Charlotte Roche als Moderatorin. Und gestern wurde endlich, nach mehrmaliger Verlegung des Sendetermins, das langerwartete Tracks-Porno-Spezial ausgestrahlt.
Es ging, ums kurz zusammenzufassen, unter anderem um ein Sadomasochismusmusical für das ein ehemaliges Mitglied der Band Yello verantwortlich zeichnet, um eigenartige Formen des Fetischismus, wie Schulmädchenfixierung oder die Vorliebe, mit Essen beschmiert zu werden, um die Frage ob Schwulenpornos eigentlich die besseren Pornos sind ( Ja!) und um ein Happening in New York unter dem Namen „Mondo Porno Party“ mit der Band Erocktica („It`s the big men size, that`s what I need“).

Und was hab ich daraus gelernt?

Erstens ist die Pornoästhetik eher nix für mich. Zuviel menschliches Fleisch gequetscht in irgendwelchen Unterwäscheteilen, lässt mich eher an eine Wurstfabrik denken als an Sex.

Zweitens scheinen die schwulen Pornoregisseure wirklich stylisher zu sein als ihre Heteropendants, zumindest sprechen die in den Videos getragenen Fred Perry Shirts dafür. Außerdem sind die Darsteller hübscher. (Ein völlig unterschätztes Problem bei herkömmlichen Pornos: Die grottigen männlichen Darsteller.)

Drittens lassen sich interessante Dinge lernen. Zum Beispiel Zitat: „Man kann nicht gehemmt sein, wenn man sich mit Vanilletörtchen beschmiert“ oder „Fetisch ist der Teddybär des Erwachsenen“.

Darüber sollten wir nachdenken.

PS: Alle, die wirklich auf Trash stehen, sollten sich übrigens den späten Donnerstagabend auf Arte vormerken. Immer nach Tracks laufen dort nun Trashfilme, gestern beispielsweise "Heat" von Andy Warhol.
PPS: Für alle, die`s verpasst haben: Wiederholung am Dienstag, den 07.03 um 01.35 Uhr, Arte

Donnerstag, März 02, 2006

Italien - Deutschland 4:1


Mein Kommentar zum gestrigen Spiel in Florenz: Lustig wars :-)
Simone, ich glaub dein Trikotkauf könnte sich lohnen!

Big Hair, Baby



Ein Rätsel des endlich hinter uns liegenden Münchner Fasching ist gelöst.
Ich hatte mich ja bereits seit geraumer Zeit gewundert, warum in der U-Bahn immer mehr junge Menschen mit Afroperücke saßen. Ich meine, ok, es war Fasching und da gibt`s einiges an Auswüchsen kostümierter Art zu bestaunen. Aber dass plötzlich Horden von Foxy Brown Kopien unterwegs waren, das musste doch einen Grund haben. Zumal ich diese Afro Perücken noch in keinem Münchner Geschäft gefunden habe.
Des Rätsels Lösung: Eine Website, die das Zeug vertickt. Lustig. Und eigentlich eine großartige Kostümierung. Man friert nicht am Kopf, man braucht keinen Friseur und es gibt einem diesen spezifischen Blaxploitation-Look.

Mittwoch, März 01, 2006

Selbstentblößung oder "Yippie, ein Fragebogen!"



Als ich beim Durchsurfen diverser anderer Münchner Blogs auf Klagen gestoßen bin, es würde auf Dauer total anöden, nur auf Blogs zu stoßen, deren Besitzer man weder durch Bilder noch durch sonstige Infos einordnen könne, konnte ich die Klage verstehen.
Gottseidank gibts für solche Fälle einen vorgegebenen Fragenkatalog, der offensichtlich alle wichtigen Charaktereigenschaften eines Blogger exibitioniert. Und wies der Teufel so will, stehe ich total auf das Ausfüllen geschmäcklerischer Questionaires, insbesondere solcher, die irgendwelche Anstrengung der kleinen grauen Zellen erfordern.
Deswegen (und eher weniger wegen der recht geringen Chance, dass sich jemand Fremdes irgendwann mal auf diese Seiten verirren sollte) hier meine Antworten auf die mit wichtigsten Fragen des Tages:

Four former jobs of mine:

Schwierig, weil ich in meinen Leben, ehrlich gesagt, bisher eher weniger bezahlt gearbeitet habe. Also, ich begann mein Arbeitsleben als Eisverkäuferin in Bad Füssing, wo ich Senioren erklärte, dass in Whiskey-Eis schon Alkohol sei, aber nicht soviel, dass sie im Delirium über irgendwelche Dackel stolpern würden. Dann hab ich kurz mal für die Klamottenfirma Oui den Stoffprobenkatalog erstellt, was bedeutete mit Sprühkleber dicke Wollstoffe möglichst sauber in einen Katalog zu kleben, ohne sich die Finger auf Tage mit Stoffetzen zu versauen. Nach netten 4 Wochen wurde ich dann versetzt und zwar ins Lager, wo ich erfolglos versuchte, das Nummernsystem mit dem die Bestellungen codiert waren, zu durchschauen. Nach 2 Wochen gab ich frustriert auf. Und da die 4 Jobs noch nicht voll sind, gebe ich meinen liebsten unbezahlten Job auch noch mit an. Kombinierter Diskjockey, Türsteher und Thekenkraft auf der Oberstufenparties zu sein und dabei als einziges nüchternes Wesen innerlich Fehltritte der Klassenkameraden zu protokollieren, das war schon eine feine Sache.

Four Movies I`d watch over and over again:

Ganz klar, die Klassiker meiner Jugend, Pizza Pizza (mit Julia Roberts; Wunderbar: Junger, gutaussehender Vater-eigentlich viel zu gut um verheiratet zu sein- beginnt Affäre mit Babysitterin -das "schlaue" Mädchen, das sich so ihr Studium finanziert) und Dirty Dancing (Wunderbar: die Hebeszene im See und die Musik), darüberhinaus der Film, der meinen Klamottenstil und mein historisches Verständnis nachhaltig geprät hat und den ich bis heute punktuell auswendig kann, Sissi die junge Kaiserin mit Romy Schneider (Wunderbar: die Klamotten und Sissis gehauchtes "Ach,Franzl"). Als viertes müßte jetzt eigentlich etwas Gehaltvolles kommen, das beweist, dass auch Hirn in meinem Kopf existiert...Aber wer will schon ständig schlaue Filme schauen? Deswegen ganz klar Reality Bites (Wunderbar: Der Tankstellentanz zu "My Sharona"), Wegweiser meiner recht kurzen Generation X Phase. Auswirkungen dieses Films auf meine Persönlichkeit sind im Übrigen bis heute eine gewisse Antriebslosigkeit und Skepsis gegenüber Männer die aussehen wie Ben Stiller.

Four Places I`ve lived:

Germering, Goethestrasse 10. Von meiner Geburt bis zur Einschulung. Hier hab ich Hochdeutsch gelernt, hier hab ich mir ein Loch in den Kopf geschlagen (ausgerutscht im heißgeliebten Schneckenspringbrunnen).
Ruhstorf an der Rott. Meine komplette Schulzeit. Hier hab ich Hochdeutsch verlernt, meine Führerscheine gemacht und war Faschingsprinzessin.
München. Schwabing. Fester Wohnort das ganze Studium über. Weltstadt mit Herz, was soll man dazu noch sagen.
Köln, Ehrenfeld. 3 monatiger Zwischenstopp zwecks Praktikum. Hübscher Stadtteil in einer gelinde gesagt eigenartigen Stadt. Rheinländische Frohnatur steht mir irgendwie nicht.

Four Sites I visit daily:

BILD, man muss ja wissen worüber sich die Nation so unterhält
Die Taz, man muss ja wissen, wie die besten Überschriften des Tages lauten
Perlentaucher, wer will schon die ganzen Feuilletons lesen? Besser: Ein Kurzüberblick
FM4, wenn ich es schon im Radio in meiner Wohnung nicht mehr hören kann, seufz...

Four Places I would rather be now:

New York, Brooklyn Heights (wunderschöner Blick auf Manhatten, am besten mit einem Sandwich, einem Muffin und Unmengen von Cola)
London, Selfridges (DAS Kaufhaus in London; dagegen können Harrod und Harvey Nichols einpacken)
Hamburg, Elbstrand (Großen Schiffen beim Einlaufen in den Hafen zusehen und danch im Cafe Panther in der Marktstraße Nudeln essen)
St. Tropez, auf dem Balkon mit Blick auf den Hafen (Superyachtspotting ganz nah, dazu Minihunde und blondierte Bootgroupies; ganz großes Kino)

Wow, jetzt habe ich mich aber total geoutet, oder? Sagt das alles jetzt irgendwas über mich aus? Und falls die Antwort ja lauten sollte, dann will ich es glaub ich gar nicht so genau wissen. Aber sollte jemand noch mehr Fragebögen haben, nur her damit. Ich bin ein Addict :-)

Zusatz:
Den Rest des Fragebogens habe ich jetzt auch noch aufgetan. Bitteschön, die Kurzversion:

4 TV shows I love:
Alltime Favourite Gilmore Girls
Sex and the City, immer noch
Six Feet Under
Shibuya, kranke Karaoke Show auf Viva

4 places I went for vacation:
Chicago
London
Cote D`Azur
Hamburg

4 things I like to eat:
Sukiyaki bei meinem Lieblingschinesen
Wiener Würstchen
Pizzabrot in der Vecchia Masseria
Tacos bei Taco Bell (seufz)